Optimierung des Werkstattbetriebs: Wiener Linien setzen auf Omniplus On Data Packages
Die Wiener Linien setzen bei der Optimierung ihres Busflottenmanagements auf die digitalen Dienste der Daimler Buses Servicemarke Omniplus. Die Omniplus On Data Packages verarbeiten bis zu 30.000 Datenpunkte aus jedem der über 400 Mercedes-Benz Niederflurbusse der Wiener-Linien-Flotte nahezu in Echtzeit und stellen sie dem Flottenbetreiber bedarfsgerecht zur Verfügung.
Datenübertragung in Echtzeit
Im Fall der Wiener Linien übermittelt Omniplus On die Daten über eine internetbasierte Datenschnittstelle (API) an das bestehende Flottenmanagement- und Telematiksystem eines Drittanbieters.
Für das österreichische Verkehrsunternehmen stehen dabei die Erhöhung der Fahrzeugverfügbarkeit und die Verbesserung des Werkstattmanagements im Vordergrund. Durch die Datenübertragung in Echtzeit können Ausfallursachen frühzeitig erkannt und entsprechend reagiert werden. Dadurch werden unnötige Fahrtausfälle vermieden, Werkstattzeiten können besser geplant und Ersatzteile rechtzeitig beschafft werden.
Mit der Integration von 60 neuen Elektrobussen des Typs Mercedes-Benz eCitaro werden die Wiener Linien künftig zusätzliche Services des Omniplus On Data Package nutzen.
Basis der Omniplus On Data Packages ist das Bus Data Center. Dabei handelt es sich um ein Kommunikationsmodul, das über den CAN-Bus mit der gesamten Fahrzeugelektronik verbunden ist. Das Bus Data Center sammelt Tausende Datenpunkte aus dem Fahrzeug und sendet nahezu in Echtzeit diese über das Mobilfunknetz an die Server der von Omniplus On genutzten Daimler Truck Cloud, von wo sie der Flottenbetreiber bedarfsgerecht abrufen kann.
Das Bus Data Center ermöglicht zudem eine bidirektionale Kommunikation, sodass die Werkstatt oder der Flottenmanager Daten auch gezielt auslesen oder Befehle – etwa zur Steuerung des Ladevorgangs beim eCitaro – an das System des Busses übertragen kann.
Kommunikationsmodul serienmäßig an Bord des Citaro
Seit 2018 verfügen alle neuen Busse der Marke Mercedes-Benz bereits ab Werk und ohne Aufpreis über ein solches Kommunikationsmodul. Das erspart den Busbetreibern nicht nur die Anschaffung zusätzlicher Telematikboxen, sondern auch Kosten und Risiken des Einbaues, vor allem aber mögliche Kompatibilitätsprobleme und Wartungsthemen.
Auch die Sicherheit der Daten ist gewährleistet, da die Datenübertragung mit dem fahrzeugeigenen Kommunikationsmodul den neuesten Gesetzgebungen hinsichtlich Cyber Security Management Systeme entspricht. Damit bietet diese Lösung den Verkehrsunternehmen einen sicheren Rechtsrahmen für die weitere Analyse.
Diagnosedaten zur Optimierung des Werkstattbetriebs
Die Analyse und Aufbereitung der übertragenen Daten erfolgt über die bedarfsgerecht buchbaren Services von Omniplus On. So nutzen die Wiener Linien beispielsweise das Data Package diagnostic. Dieser Dienst ermöglicht die Anzeige aller Fehlermeldungen aus dem Fahrzeug, auch solcher, die nach kurzer Anzeige wieder erlöschen. So können technische Probleme, zum Beispiel an den Türsteuerungen, frühzeitig erkannt werden.
Die Remote-Diagnose bietet einen ähnlichen Umfang wie die stationären Diagnosegeräte in den Werkstätten. Der Daten-Dienst erweitert die abrufbaren Daten und Analysen um detaillierte Diagnosedaten für die betriebseigene Werkstatt und entlastet gleichzeitig das Werkstattpersonal, da bei einer Störungsmeldung die manuelle Diagnose und damit der Weg zum Fahrzeug entfallen.
„Wir verwenden diese Diagnosedaten zur Optimierung des Werkstattbetriebes“, erläutert Gerhard Siegl, Referatsleiter Fahrzeugbeschaffung, technische Betreuung und Leiter der Versuchsgruppe bei den Wiener Linien. „So können die benötigten Ersatzteile bereits vor der Ankunft des Fahrzeugs bereitgehalten und schneller verbaut werden.“ Darüber hinaus werden zum Beispiel die Informationen über den Bremsenverschleiß für die Planung anstehender Wartungsarbeiten herangezogen.
Unterstützung des Fahrpersonals in Echtzeit
Mit den Omniplus On Data Packages werden auch die Anzeigen und Eventmeldungen aus dem Fahrercockpit übermittelt.
„So können wir das Fahrpersonal bei Bedarf rasch unterstützen“, so Gerhard Siegl. „Die automatische Datenübermittlung hilft uns, Missverständnisse und Fehlinterpretationen zu vermeiden. Instandhaltungsmaßnahmen sind damit besser planbar. Und sollte einmal ein technisches Gebrechen auftreten, können wir rasch reagieren, um Schäden zu vermeiden.“ Im Ernstfall kann das bedeuten, einen Bus geordnet aus dem Betrieb zu nehmen, indem ein fliegender Fahrzeugwechsel durchgeführt wird. Das hat nicht nur den Vorteil, dass die Auswirkung eines technischen Defekts begrenzt bleiben. „Damit ersparen wir auch den Fahrgästen Fahrtunterbrechungen und Wartezeiten“, betont Siegl.
Datensicherheit wird großgeschrieben
Die Informationen über die Busse der Wiener Linien aus den Omniplus On Data Packages tragen nicht nur dazu bei, die Einsatzbereitschaft und Effizienz der bestehenden Busflotte zu erhöhen. Daimler Buses nutzt diese Daten mit Zustimmung des Kunden auch aus dem laufenden Betrieb, um sie in die Weiterentwicklung der Busse einfließen zu lassen.
Über die von Omniplus On genutzte Daimler Truck Cloud sind nach Unternehmensangaben bereits mehr als 500.000 Omnibusse und Lkw vernetzt. Ihre Daten werden verschlüsselt übertragen und redundant auf europäischen Servern gespeichert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), der Datensicherheit und der Cybersecurity. Schon heute erfüllt Omniplus On die Anforderungen der ab 2024 verbindlichen EU-Richtlinie.
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