02.10.2009
Redaktion (allg.)
"Zivilcourage hat viele Gesichter - Zeig Deins" - unter diesem Motto werben die Hannoverschen Verkehrsbetriebe üstra und der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann ab sofort für mehr Zivilcourage. Hintergrund: In letzter Zeit machten brutale Übergriffe in öffentlichen Verkehrsbetrieben bundesweit Schlagzeilen. Dem soll die Kampagne, die im Fahrgastfernsehen von insgesamt 40 üstra-Bussen und auf zahllosen Plakaten visualisiert wird, nun massiv entgegenwirken. Insbesondere soll die Aktion die Menschen dazu ermuntern, sich im Alltag für Schwächere einzusetzen. „Wir wollen die Menschen ermutigen, aufzustehen - auch wenn die anderen sitzenbleiben -, um gemeinsam mit anderen Fahrgästen das Wort zu ergreifen, die Polizei zu rufen oder den Notrufknopf zu drücken, wenn Hilfe gebraucht wird ", sagt Niedersachsens Innenminister Schünemann.
„Busse und Bahnen sind sichere Verkehrsmittel", erklärt der üstra-Vorstandsvorsitzende André Neiß. „Wir beschützen unsere Fahrgäste wirksam durch Sicherheitspersonal und unsere Investitionen in die Video- und Notruftechnik. Die Menschen sollen sich durch den schrecklichen Vorfall in München nicht entmutigen lassen, Verantwortung für ihre Mitbürger, insbesondere die Schwächeren, zu übernehmen“, betont André Neiß.
Einig sind sich Neiß und Schünemann darin, dass jeder Zivilcourage leisten kann. Ein Sechspunktekatalog - der im Internet unter www.aktion-tu-was.de zu finden ist - soll den Bürgern zeigen, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll. Im Innenministerium wird darüber hinaus eine Arbeitsgruppe mit Sicherheitsfachleuten des Ministeriums und der Nahverkehrsunternehmen über einen Ausbau der Videotechnik sowie der Notrufeinrichtungen beraten. „Die Fachleute sollen prüfen, ob es noch weitere Optimierungsmöglichkeiten gibt. Dafür leistet die Landesregierung eine Anschubfinanzierung von 500.000 Euro", verspricht Schünemann.