WBO: Branche braucht die Hilfen jetzt

Der Landesverband baden-württembergischer Busunternehmer (WBO) fordert von der Politik einen Dreiklang aus weiteren Soforthilfen, der Aufhebung des Busreiseverbots und einer Mehrwertsteuersenkung.

Für die Reisebusunternehmen ist es „fünf vor zwölf“ – seit 17. März rollt kein Reisebus mehr. Die Einnahmen sind auf „0“, die Reisen abgesagt, Kataloge eingestampft. (Foto: Busretten)
Für die Reisebusunternehmen ist es „fünf vor zwölf“ – seit 17. März rollt kein Reisebus mehr. Die Einnahmen sind auf „0“, die Reisen abgesagt, Kataloge eingestampft. (Foto: Busretten)
Martina Weyh

Soforthilfen ausweiten, Busreiseverbot aufheben, Mehrwertsteuer senken, diese Maßnahmen fordert auch der WBO für die am Boden liegende Branche im Ländle. Der Branchenverband vertritt hier die Interessen 350 privaten Busunternehmen.

„Die Bustouristik liegt am Boden“, erklärt Yvonne Hüneburg, stellvertretende Geschäftsführerin des WBO. „Die Fahrzeuge sind abgemeldet, die Kosten laufen weiter. Ohne finanzielle Unterstützung schaffen es die Betriebe nicht, diese Krise zu überstehen.“

Die Mitarbeiter seien in Kurzarbeit – ohne Perspektive und Reisegäste hätten Reisen bis weit in den Herbst hinein storniert, die Schulklassen bis Jahresende alle bereits gebuchten Fahrten abgesagt. Die Fixkosten, insbesondere die Fahrzeugkosten, liefen weiter.

WBO-Vorstand Thomas Balmer will am 13. Mai bei einer genehmigten Busdemo und Kundgebung in Heidelberg auf die existenziellen Nöte der Bustouristik hinweisen.

Für den WBO seien drei Forderungen existenziell:

  • Ein Rettungsschirm für die Bustouristik. Soforthilfen müssen umgehend ausgeweitet werden
  • Die Aufhebung des Busreiseverbots mit Hinweis auf das vorgelegte Hygiene- und Schutzkonzept der Branche
  • Senkung der Mehrwertsteuer. Sieben Prozent seien längst überfällig – die Ungleichbehandlung mit Blicke auf die Bahn im Fernverkehr aus Sicht des WBO absolut inakzeptabel.

Stand der Dinge

Die baden-württembergische Finanzministerin Edith Sitzmann halte eine Gleichbehandlung von Bus und Bahn bezüglich der Mehrwertsteuer bei Fernreisen für geboten und den entsprechenden Antrag im Finanzausschuss des Bundesrates eingebracht – allerdings ohne Einbeziehung der Bustouristik, teiilt der Branchenverband weiter mit.

Auch das Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg arbeite auf Veranlassung von Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut an weiterer finanzieller Unterstützung speziell für die Bustouristik.

Das seien wichtige Signale für die bedrohte Branche. Aber man brauche jetzt greifbare Ergebnisse, keine Absichtserklärungen mehr, so die WBO-Vize. Die Zeit laufe gegen die Betriebe. Der Unmut wachse – die Not sei einfach zu groß.