Update Tarifstreit Baden-Württemberg: Seit heute früh stehen die Räder wieder still
Die angekündigten Streikmaßnahmen der Gewerkschaft Ver.di in der laufenden Tarifauseinandersetzung erhöhen den Druck auf Arbeitgeberverband WBO und die nächste Verhandlungsrunde am 21. und 22. September. Dreh- und Angelpunkt der festgefahrenen Verhandlungen sind die unbezahlten Standzeiten der Busse.
„Wir streiken diese Woche, damit sich die Arbeitgeber nächste Woche endlich, in dann siebter Runde, bewegen. Während diesem Streik steht der ÖPNV in vielen Orten und sorgt damit für Belastungen. Aber die Fahrerinnen und Fahrer ermöglichen an den restlichen Tagen des Jahres einen guten und bezahlbaren ÖPNV und tragen dafür jeden Tag die Last langer und teilweise unbezahlter Schichten. Dafür braucht es jetzt, nach vielen Jahren, eine Lösung“, so Ver.di-Verhandlungsführerin Hanna Binder.
Begonnen haben die angekündigten Streiks heute Morgen (13. September) mit Beginn der Frühschicht – bis einschließlich Mittwoch (15. September) soll der Arbeitskampf an den meisten Standorten andauern.
Betroffen sind die Stadtverkehre in Schwäbisch Hall, in Reutlingen, Göppingen, Heidenheim, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen und teilweise in Karlsruhe, Geislingen, Böblingen und Plochingen, ab Dienstag auch der Stadtverkehr in Tübingen. Hinzu kommen starke Beeinträchtigungen im Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, im Großraum Karlsruhe, im Raum Schwäbisch Hall und im Raum Reutlingen/Tübingen.
Am morgigen Dienstag (14. September) findet nach Angaben der Gewerkschaft eine zentrale Kundgebung in Stuttgart statt – bei der mehrere Hundert Streikende aus ganz Baden-Württemberg erwartet werden.
Unverständnis für den Arbeitskampf auf der Arbeitgeberseite. Erneut werde der Tarifkonflikt bewusst auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen – ausgerechnet an den ersten drei Schultagen.
„Das ist für Schülerinnen und Schüler wie auch für die Eltern bitter“, so Yvonne Hüneburg, Stellvertretende Geschäftsführerin des WBO.
Man habe sich hier stetig auf die Arbeitnehmerseite zubewegt – Verdi müsse diese Kompromissbereitschaft ebenfalls an den Tag legen.
Der Ausgang der Verhandlungen hat Auswirkungen auf rund 9.000 Busfahrer im Südwesten.
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