WBO: Reform des Busführerscheins ist überfällig

Der Landesverband schlägt Lösungsmöglichkeiten vor.

Claus Bünnagel

Es ist kein Geheimnis: Den privaten Omnibusunternehmen fehlt Fahrpersonal. Der Bundesverband bdo rechnet mit 36.000 fehlenden Busfahrern in acht bis zehn Jahren – und hat für die angestrebte Verkehrswende einen Bedarf von 76.000 Stellen nur für das Fahrpersonal errechnet.

In Baden-Württemberg melden uns unsere Mitgliedsbetriebe in Summe rund 2.500 vakante Stellen für Fahrpersonal. Perspektivisch dürfte die Zahl um ein Vielfaches steigen. (Stellvertretende WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg)

Klar ist vonseiten der Politik und der Verkehrsunternehmen, dass diese Lücke nur mit einem Maßnahmenkatalog zu schließen ist.

Stichwort: hohe Kosten bei Führerscheinerwerb und Berufsqualifizierung. 10.000 bis 12.000 Euro in Deutschland stehen 3.000 bis 3.500 Euro beispielsweise im benachbarten Österreich gegenüber. In Deutschland müssen Interessenten neben der reinen Fahrausbildung auch eine Berufsqualifizierung ablegen, denn nur Letztere berechtigt das Fahrpersonal zur gewerblichen Beförderung von Personen.

Die Lösung?

Die Vorschläge des WBO:

  • Erleichterung des Führerscheinerwerbs durch Reduzierung der Pflichtstunden und Reform der Berufskraftfahrerqualifikation, Stichwort „2 in 1“ – Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung integrieren
  • Unbürokratische Anerkennung ausländischer Führerscheine
  • Senkung des Mindestalters in Europa auf 21 (statt wie bisher 23) Jahre, für Personen mit dreijähriger Ausbildung ab 18 Jahre

Zwei Praxisberichte in unserer Anlage zeigen den gegenwärtigen Status quo in der Personalfrage für Busunternehmen.