Dieselpreisexplosion und Versorgungsengpässe: Busunternehmen leiden zunehmend

Nachschubmangel und dadurch bedingt leere Tanks auf den Betriebshöfen lassen den Druck auf private Omnibusunternehmen stetig weiterwachsen.

Seit Sommer letzten Jahres ist der Preis für Dieselkraftstoff rasant angestiegen. (Grafik: Statistisches Bundesamt)
Seit Sommer letzten Jahres ist der Preis für Dieselkraftstoff rasant angestiegen. (Grafik: Statistisches Bundesamt)
Martina Weyh

Dr. Witgar Weber, Geschäftsführer des Verbandes Baden-Württembergischer Busunternehmer e. V. (WBO) konstatiert, dass seit Sommer letzten Jahres der Dieselpreis um ca. 25% gestiegen sei. Zu den finanziellen Auswirkungen sagte Weber wörtlich: „Bei einem Gesamtkostenanteil von 15% im Stadt-, 20% im Regional- und 25% im Auftragsverkehr schlägt der Kraftstoffpreis enorm auf die laufenden Ausgaben der Unternehmen durch. Viele Omnibusbetriebe im ÖPNV haben Verträge, bei denen Preissteigerungen erst im Folgejahr eingerechnet und berücksichtigt werden. Dies bedeutet, die Unternehmen bleiben momentan auf den extremen Preissteigerungen sitzen.“

Eberhard Geiger vom Omnibusverkehr Göppingen, OVG schätzt die Lage ähnlich wie Weber ein: „Auch wir leiden unter der Zwischenfinanzierung für Treibstoff. Allerdings kommt bei uns noch der Kraftstoffmangel hinzu. Unsere Tanks auf dem Betriebshof sind leer, die Händler können nicht mehr liefern, wir sind gezwungen, unsere Busse an regulären Tankstellen zu befüllen. Das sind hohe zusätzliche Kosten, die in keiner Kalkulation auftauchen, wir wissen noch nicht, ob und wie wir das finanziell auffangen können.“

Auch bei vielen anderen Busunternehmen sind die Betriebstankstellen leer. Hier sieht der WBO Handlungsbedarf auf Seiten der Vertragspartner und damit auf Seiten der Aufgabenträger. Eine große Hilfe wären Vorauszahlungen auf kommende Nachzahlungen, die die betroffenen Omnibusunternehmen zumindest kurzfristig finanziell entlasten würden.