Flottenumbau: Düsseldorf setzt auch auf Wasserstoffbusse

Klimaneutralität bis 2035 – das hat sich die Landeshauptstadt Düsseldorf auf die Fahnen geschrieben. Die beiden Stadttöchter Stadtwerke Düsseldorf (SWD) und Rheinbahn investieren deshalb auch im Rahmen des Projekts „SWDhydrogenium“ in Wasserstoff-Technologie. Im Zusammenspiel mit batterie-elektrischer Mobilität soll ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele geleistet werden, heißt es in der begleitenden Pressemitteilung. Dritter im Bunde für die Ladeinfrastruktur ist der Wasserstofftankstellenbetreiber H2 MOBILITY Deutschland.

Gefördert wird das Kooperationsprojekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt rund 1,2 Mio. Euro. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die Gesamtkosten für die Realisierung werden mit 3 Mio. Euro beziffert.

„Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt zeigen können, wie die Kooperation zwischen zwei Stadttöchtern Innovation und Klimaschutz vor Ort erlebbar macht. Neben dem Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur ein weiteres Beispiel dafür, wie die Stadtwerke Düsseldorf die Infrastrukturen so ausbauen, dass auch der Mobilitätssektor seinen Beitrag leisten kann, das Klimaschutzziel 2035 zu erreichen. Und: Wasserstoff wird auch in der Energiewirtschaft eine Rolle spielen. Mit diesem Projekt können wir erste Erfahrungen sammeln, die wir auch für die Dekarbonisierung der Energieversorgung benötigen werden“, so Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf.

Elektrolyseur und H₂-Tankstelle auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke

Die Stadtwerke Düsseldorf investieren in einen Elektrolyseur mit einer Leistung von einem Megawatt (MW), um künftig grünen Wasserstoff auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke am Höherweg im Düsseldorfer Stadtteil Flingern produzieren zu können. Die Anlage soll nach Angaben der Stadtwerke 2026 in Betrieb gehen. Der Strom, der für die Wasserstoffproduktion zum Einsatz kommen wird, ist Grünstrom aus der benachbarten Müllverbrennungsanlage. Der Abfall dort hat zu 50 % einen sogenannten biogenen Ursprung und ist damit den Erneuerbaren Energien gleichgestellt.

Testeinsatz der ersten zehn Wasserstoffbusse im zweiten Quartal 2023

Die Rheinbahn beschafft im Rahmen der Umstellung ihres Fuhrparks auf klimafreundliche Antriebe 20 Brennstoffzellen-Busse. Die ersten zehn, H₂-Solos (Modell: H2. City Gold) des portugiesischen Herstellers Caetano, werden in den kommenden Wochen ausgeliefert, für die restlichen zehn läuft momentan die europaweite Ausschreibung.

In den kommenden Wochen sollen die Caetano H2. City Gold an die Rheinbahn geliefert werden und im zweiten Quartal auf der Linie 732 im Testeinsatz unterwegs sein.

„Wir werden so umfangreiche Erkenntnisse für einen zukünftigen Einsatz dieser neuen Technologie sammeln können“, sagt der Vorstandsvorsitzende und Arbeitsdirektor der Rheinbahn, Klaus Klar und betont: „Das Umstellen unserer Busflotte auf emissionsfreie Antriebe ist eine Aufgabe von höchster Priorität. 

Betankt werden die H₂-Flottenneuzugänge zunächst an der Oerschbachstraße in Düsseldorf-Reisholz und ab Mitte 2024 an der Tankstelle des Partnerunternehmens H2 MOBILITY auf dem Gelände der Stadtwerke am Höherweg, die gerade entsteht. Kooperationspartner H2 MOBILITY betreibt derzeit die meisten der rund 100 öffentlichen Wasserstofftankstellen in Deutschland.