DTV legt Strategiepapier für Neustart vor

Der Branchenverband fordert die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer bundesweiten Öffnungsstrategie auf, seine Vorschläge zu berücksichtigen.

Der Branchenverband will mit seinem Strategiepapier eine realistische Grundlage für einen bundesweit geordneten und koordinierten Neustart des Deutschlandtourismus schaffen. (Foto: pixabay)
Der Branchenverband will mit seinem Strategiepapier eine realistische Grundlage für einen bundesweit geordneten und koordinierten Neustart des Deutschlandtourismus schaffen. (Foto: pixabay)
Martina Weyh

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat ein Strategiepapier „Sicheres Reisen im Deutschlandtourismus“ mit Perspektiven für einen Neustart des Deutschlandtourismus vorgelegt und fordert die Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf, es in die bundesweite Öffnungsstrategie einzubeziehen.

„Seit drei Monaten befinden sich die Akteure im Deutschlandtourismus im kompletten Lockdown. Trotz versprochener umfassender Hilfsmaßnahmen ist der Tourismus als Wirtschaftsmotor Deutschlands in Gefahr. Die drei Millionen Beschäftigten im Deutschlandtourismus brauchen jetzt Perspektiven und auch Zuversicht. Der DTV unterstützt das Ziel, die Infektionszahlen wieder dauerhaft bundesweit unter eine 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu senken, um Öffnungsperspektiven für den Tourismus zu ermöglichen. Wir verbinden dies mit der Forderung, dass die zugesagten umfangreichen Hilfen schnell bei allen Betroffenen ankommen. Die zögerliche Umsetzungsgeschwindigkeit der Hilfsmaßnahmen ist für die Branche katastrophal. Viele Betriebe und touristischen Akteure sind akut in ihrer Existenz bedroht“, fasst DTV-Präsident Reinhard Meyer die derzeitige Lage zusammen.

Dreistufige Ampel

Der DTV schlägt als mögliche Öffnungsstrategie ein dreistufiges Ampelsystem vor, das konkrete Maßnahmen für sicheres Reisen entlang der touristischen Reisekette unterhalb einer bundesweiten 7-Tagesinzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner beschreibt.

 

  • In der Stufe Grün bei einer Inzidenz bis maximal 35 ist Tourismus in allen Bereichen unter Beachtung der strengen Regeln möglich.
  • In der Stufe Gelb oberhalb einer Inzidenz von 35 sind spezifische Auflagen verpflichtend vorgesehen.
  • In der Stufe Rot über 50 müssen Zielgebiete ihre touristischen Angebote schließen.


Ergänzt wird dieses Ampelmodell durch die vier Säulen: 1. Impfen, 2. Testen, 3. Nachverfolgen, 4. Schutz- und Hygienemaßnahmen. Je weiter die Impfung voranschreitet, je mehr Testmöglichkeiten zum Einsatz kommen und je besser die Kontaktnachverfolgung funktioniert, desto eher wird es möglich sein, Tourismus wieder zu ermöglichen. Die Inzidenzwerte der Ampel sind deshalb ständig zu überprüfen und anzupassen.

Ein weiteres Hin und Her von Öffnung und Schließung verkrafte die Branche nach Meyers Ansicht nicht. Bund und Länder seien nun gefordert, ihrer Verantwortung für einen ganzen Wirtschaftszweig nachzukommen und im Dialog mit der Branche für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie des Deutschlandtourismus zu sorgen.