Studie der TU Berlin: Nur geringes Infektionsrisiko bei Busreisen

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) sieht durch die aktuelle wissenschaftliche Untersuchung seine Einschätzung bestätigt, dass Reisebusfahrten keine Treiber der Pandemie sind.

Die umfassenden Hygienemaßnahmen der gesamten Branche sorgen dafür, dass das Infektionsrisiko der Passagiere in Bussen gering ausfällt. (Foto: Unsplash/Annie Spratt)
Die umfassenden Hygienemaßnahmen der gesamten Branche sorgen dafür, dass das Infektionsrisiko der Passagiere in Bussen gering ausfällt. (Foto: Unsplash/Annie Spratt)
Martina Weyh

Das Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin hat für Daimler Buses untersucht, wie hoch das Infektionsrisiko in verschiedenen Lebensbereichen ist. Fazit der Berliner Wissenschaftler – die Vorkehrungen der Busbranche sowie die technischen Voraussetzungen der Fahrzeuge, u.a. die Ausstattung mit antiviralen Hochleistungspartikelfiltern sorgen dafür, dass Busse nicht als kritisch in Hinblick eine Infektionsgefahr zu betrachten sind.

„Die Situation in Reisebussen mit einem raschen Luftwechsel ist im Vergleich zu anderen täglichen Situationen nicht besonders kritisch für die Fahrgäste zu bewerten, sofern die AHA-Regeln eingehalten werden. Es besteht also nur ein sehr geringes Risiko, selbst wenn ein Infizierter Teil einer Reisegruppe sein sollte“, so das Resümee von Prof. Dr. Martin Kriegel, Leiter des Hermann-Rietschel-Instituts zu den gewonnenen Ergebnissen.

Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) fühlt sich durch die aktuellen Untersuchungsergebnisse bestätigt.

„Öffentliche Verkehrsmittel wie der Bus sind ausdrücklich nicht Treiber der Pandemie. Derartige wissenschaftliche Erkenntnisse sind wichtig für den richtigen Umgang mit dem zunehmenden Infektionsgeschehen und sollten die Basis für alle weiteren Entscheidungen sein“, zieht Leonhard den naheliegenden Schluss.

Die Busunternehmen in Deutschland engagierten sich mit ausgefeilten Hygienekonzepten massiv für den Gesundheitsschutz, so die bdo-Hauptgeschäftsführerin. Dennoch bringe die Corona-Pandemie für die Busbranche eine dramatische wirtschaftliche Krise. Ihr Appell an die Politik – Unternehmen aufgrund der bestehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Reise- und Verkehrssektor noch deutlich länger mit passenden Rettungsmaßnahmen zu unterstützen. Zudem müssten konsequent alle Hilfsmittel gefördert werden, den Infektionsschutz in Bussen nachweislich erhöhen.

Zuvor hatten bereits Zahlen des Robert-Koch-Instituts gezeigt, dass auch der ÖPNV nicht Treiber des Infektionsgeschehens ist.