Deutschland-Ticket: Rund eine Dreiviertelmillion neue Abos verkauft

Hohe Nachfrage – der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rechnet damit, dass sich in den kommenden Wochen und Monaten insgesamt 5 bis 6 Mio. neue Abonnentinnen und Abonnenten für das 49-Euro-Ticket entscheiden.

v.l.n.r.: Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn, AG und VDV-Präsident Ingo Wortmann. (Foto: VDV)
v.l.n.r.: Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn, AG und VDV-Präsident Ingo Wortmann. (Foto: VDV)
Martina Weyh

Bundesverkehrsminister Volker Wissing spricht von „der größten Tarifrevolution im öffentlichen Personennahverkehr“ und einem echten Fortschritt für Deutschland – das kommende Deutschland-Ticket senke die Zugangshürden für den klimafreundlichen ÖPNV und ebne den Weg für eine modernere, digitalisierte und vernetzte öffentliche Mobilität.

„Das wird ein Freiheitsgewinn für viele Menschen, denen wir mit dem Deutschland-Ticket neue Möglichkeiten eröffnen, mobil zu sein im Alltag, in der Freizeit oder auch im Urlaub. Gemeinsam mit den Bundesländern und der Branche haben wir in kurzer Zeit ein Angebot geschaffen, dass den öffentlichen Personennahverkehr nachhaltig stärken wird. Das Deutschland-Ticket hat das Zeug zum echten Gamechanger“, ist Bundesverkehrsminister Volker Wissing überzeugt.

Ab 1. Mai können passionierte ebenso wie neue Öffi-Nutzerinnen und -Nutzer zum Preis von 49 Euro monatlich überall und uneingeschränkt Busse und Bahnen im Nahverkehr nutzen. Seit dem Start des Vorverkaufs am 3. April wurden nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bereits rund 750.000 neue Deutschland-Ticket-Abos verkauft.

 „Der Vorverkauf ist aus Branchensicht gut angelaufen. Aber das ist nur der erste Schritt, um das Deutschland-Ticket dauerhaft erfolgreich am Markt zu platzieren. Die vorbereitenden Arbeiten, die nötigen innerbetrieblichen und vertrieblichen Umstellungen und das deutlich erhöhte Kundenmanagement der letzten Wochen waren für uns ein Kraftakt. Aber es hat sich gelohnt: Wir sind vorbereitet, der 1. Mai und damit der Start des Deutschland-Tickets können kommen. Wir sind Bund und Ländern dankbar, dass sie die mit der Ticketeinführung verbundenen Mindereinnahmen in diesem Jahr vollständig ausgleichen. Finanzielle Sicherheit ist auch in Zukunft für die Branche von immenser Bedeutung“, so VDV-Präsident, Ingo Wortmann.

Der Branchenverband rechnet damit, dass sich die Zahl in den kommenden Wochen und Monaten auf insgesamt 5 bis 6 Mio. neue Deutschland-Ticket-Abonnentinnen und -Abonnenten erhöhen wird und zudem etwa 11 Mio. Stammkundinnen und Stammkunden von ihren aktuellen Abos zur günstigeren und bundesweit nutzbaren Ticketvariante wechseln werden.

Job-Ticket: VDV sieht besonders großes Potenzial

Vor allem in der preislich noch günstigeren Job-Ticket-Variante des 49-Euro-Abos sieht die Nahverkehrsbranche große Chancen, viele Unternehmen und deren Beschäftigte dauerhaft zu gewinnen – mit dem Arbeitgeber-Zuschuss zahlen Abonnentinnen und Abonnenten nur 34,30 Euro für die bundesweite ÖPNV-Flatrate.

„Das Deutschland-Ticket ist eine Revolution für den öffentlichen Nahverkehr und bietet gerade für den Job-Ticket-Bereich ein riesiges Potenzial. Schon heute gehören Job-Tickets zu den meistverkauften ÖPNV-Abos. Inklusive der Landesbediensteten haben im RMV rund 500.000 Menschen eine ÖPNV-Flatrate über ihren Arbeitgeber und bundesweit sind mehrere Millionen Fahrgäste so mobil. Im Kampf um die besten Köpfe kann das Deutschland-Ticket für Arbeitgeber ein entscheidendes Argument sein – dass daher künftig doppelt oder dreifach so viele Menschen mit einem Job-Ticket unterwegs sind, ist durchaus denkbar“, so Prof. Knut Ringat, VDV-Vizepräsident.

Digitalisierungschub

Zudem erhofft sich der VDV von der Einführung einen Digitalisierungsschub in der Branche, da nun gerade bei kleineren Verkehrsunternehmen und Verbünden erstmals überhaupt digitale Vertriebswege aufgebaut würden.

Für Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz sind die Arbeiten an ÖPNV-Reformprojekt mit der Einführung des Deutschland-Tickets nicht beendet. Krischer will „eine weitere Vereinheitlichung bei Zusatztickets erreichen und zeitnah auch einen Vorschlag im Sinne des Anliegens der Studierenden nach einem bundesweit einheitlichen Solidarmodell vorlegen“.

Webseite bündelt alle Infos zum D-Ticket

Für alle Interessierten bietet die Internetseite https://www.d-ticket.info/ ausführliche und aktuelle Informationen zum Deutschland-Ticket. Über einen Postleitzahlen-Finder erhalten sie mit einem Klick eine Übersicht der Verkehrsunternehmen und Verbünde, die bei ihnen vor Ort das Deutschland-Ticket anbieten.

Seit Freischaltung des Angebots Mitte April sind so bereits knapp 60.000 potenzielle Neukundinnen und Neukunden an die Unternehmen und Verbünde vor Ort weitergeleitet worden. Die Webseite wird nach VDV-Angaben permanent ausgebaut und aktualisiert.