ÖPNV: Wie steht’s um die Erreichbarkeit?
Schlusslichter Bayern und Mecklenburg – beide Bundesländer muten ihren Bürgern immer noch die längsten Wege zu, wenn es gilt Haltstellen oder Bahnhöfe zu erreichen – das ist ein Ergebnis des deutschlandweiten Rankings der Allianz pro Schiene zur Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs, das am Mittwoch (18. August) in Berlin vorgestellt wurde. Verglichen wurden dabei deutschlandweit die Wege in den einzelnen Bundesländern, die zurückzulegen sind, um Haltepunkte zu erreichen.
„Unsere Untersuchung offenbart große Unterschiede zwischen den Flächenländern. „Sowohl in Bayern als auch in Mecklenburg-Vorpommern ist der öffentliche Verkehr in der Fläche stark ausgedünnt. Das stellt der Landespolitik dort kein gutes Zeugnis aus“, so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.
Am oberen Ende der Scala lassen sich dagegen Hessen und das Saarland finden – in beiden Ländern ist das Netz an Haltestellen und Bahnhöfen besonders dicht und die Wege entsprechend kurz.
Datenbasis
Die Studie fußt auf Daten des dem Bundesinnenministerium unterstellten Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Das Institut berechnet den Anteil der Bevölkerung, der innerhalb eines Radius von 600 m Luftlinie bis zu einer Bushaltestelle oder 1.200 m bis zu einem Bahnhof lebt. Ein weiterer Parameter: Die Stationen müssen werktags mindestens zehn Fahrten pro Richtung anbieten. Das BBSR hält eine Strecke von 600 m, die zu Fuß ca. acht bis zehn Minuten dauert, für zumutbar – bei Bahnhöfen stuft das Institut sogar noch größere Distanzen als hinnehmbar ein.
Nach dieser Rechnung ist In Bayern knapp jeder fünfte Einwohner länger zu Bus oder Bahn unterwegs, in Mecklenburg-Vorpommern sogar mehr als jeder Fünfte.
Es geht voran
Dennoch sieht Allianz pro Schiene einen deutlichen Aufwärtstrend in Sachen Erreichbarkeit – denn alle Bundesländer haben ihr ÖPNV-Netz weiter ausgebaut. Deutschlandweit war nach den BBSR-Vorgaben im Jahr 2020 für über 91 % der Bürger der Fußweg zu Bus und Bahn zumutbar – bei der letzten Erhebung mit Daten von 2018 lag dieser Wert noch unter 90 %.
„Die Entwicklung ist erfreulich … Die gute Botschaft des Erreichbarkeits-Rankings lautet: Auch auf dem Land sind weniger Menschen abgekoppelt vom öffentlichen Verkehr. Bus und Bahn kommen zurück in die Fläche.“ (Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene)
Auch bei den beiden Schlusslichtern ist ein Aufwärtstrend zu verzeichnen – Mecklenburg-Vorpommern konnte sich bei der Erreichbarkeit von knapp 75 auf knapp 79 % verbessern, der Freistaat Bayern von 79 auf 82 %.
„Der Rückstand zum Bundesdurchschnitt bleibt aber groß, sodass sich die Landesregierungen auf diesen ersten Erfolgen nicht ausruhen dürfen“, mahnt Flege.
Klimaschutz im Verkehr lässt sich nach Auffassung von Allianz pro Schiene nur mit einem dichten Netz an Bahnhöfen und Haltestellen verwirklichen.
„Nur wenn das Netz an Bahnhöfen und Haltestellen dichter und die Zahl der angebotenen Fahrten deutlich erhöht wird, haben auch Menschen in ländlichen Regionen eine Alternative zum privaten Pkw. Zehn Fahrten pro Richtung reichen da nicht aus, nötig ist dafür mindestens ein Stundentakt“, lautet das Fazit von Dirk Flege.
Auch in der sogenannten Provinz sollte es eine Mobilitätsgarantie geben, die deutschlandweit ein Leben ohne eigenes Auto ermögliche. Nach Ansicht des Bündnisses ist „ein dichtes, flächendeckendes Netz an Bahnhöfen und Haltestellen zudem zwingende Voraussetzung dafür, dass Deutschland beim Klimaschutz im Verkehr endlich vorankommt“.
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