EvoBus: Stellenabbau in Mannheim und Neu-Ulm

Besonders betroffen ist das Werk Mannheim, wo der komplette Rohbau nach Tschechien verlagert werden soll.

Rohbusbau im EvoBus-Werk Mannheim. (Foto: Daimler Truck AG)
Rohbusbau im EvoBus-Werk Mannheim. (Foto: Daimler Truck AG)
Claus Bünnagel

Wie der SWR und regionale Zeitungen berichten und das Unternehmen bestätigte, will Daimler Truck den Stadtbusrohbau vom Mercedes-Benz-Werk Mannheim in das westtschechische Werk Holýšov südwestlich von Pilsen verlagern. Dort fertigen mehr als 1.000 Mitarbeiter bereits heute Rohbaukomponenten und -segmente, bislang noch in der Zulieferung für Mannheim. Rund 1.000 der dortigen 3.500 Mitarbeiter im Busbau wären von der Umstrukturierung betroffen. Weitere 5.000 Beschäftigte fertigen Lkw- und Busmotoren im Mannheimer Werk. In Spitzenzeiten waren dort 14.000 Menschen tätig.

Beschäftigtenabbau auch in Neu-Ulm

Auch am Setra-Standort Neu-Ulm sollen rund 600 Arbeitsplätze wegfallen. Daimler Truck beharrt trotz Protesten der Gewerkschaft IG Metall auf die Umsetzung seines Sparprogramms, will aber sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter suchen. Die Standorte in Deutschland stünden aber nicht zur Diskussion, so das Unternehmen. Es will nach eigenen Angaben an den beiden Standorten in Neu-Ulm und Mannheim bis zum Jahr 2030 die Kosten um 100 Millionen Euro verringern. Wie die IG Metall mitteilte, reagiere EvoBus damit auf den gestiegenen Kostendruck. Zudem erhole sich die Nachfrage nur langsam. Auch der spät vom Daimler-Konzern eingeleitete Umstiegsprozess auf die Elektromobilität dürfte Auswirkungen auf die jetzigen Entscheidungen gehabt haben.