E-Busbeschaffung: VDV warnt vor drohender Fördermittelknappheit

Stärker als erwartet hat sich im Zuge der Mobilitätswende die Nachfrage nach batterieelektrischen Bussen gesteigert, das nährt beim Branchenverband die Sorge, dass es zu einer Überzeichnung der Fördermittel kommen könnte.

Die Mobilitätswende hin zu emissionsfreien ÖPNV-Flotten ist auch abhängig von ausreichenden Fördermitteln. (Foto: pixabay)
Die Mobilitätswende hin zu emissionsfreien ÖPNV-Flotten ist auch abhängig von ausreichenden Fördermitteln. (Foto: pixabay)
Martina Weyh

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) verzeichnet nach eigenen Angaben einen „sehr hohen Andrang bei den E-Bus-Bestellungen“. Bisher rechnete man beim Branchenverband mit jährlich etwa 1.000 neue E-Bussen auf Deutschlands Straßen. Mit Blick auf die weitaus höhere Zahl an geplanten Fahrzeug-Neubestellungen könnten diese wohl bald erfreulicherweise nach oben korrigiert werden.

Die Branche habe Wort gehalten, erklärt VDV-Vizepräsident Werner Overkamp, und die Mobilitätswende vor Ort, in den Städten und Gemeinden kraftvoll vorbereitet.

Im September hatte die EU den Weg freigemacht: Gab es bis dahin für die Verkehrsunternehmen keine Planungsgrundlage für Neubestellungen, kann der Bund seitdem den Aufbau der batterieelektrischen oder wasserstoffbetriebenen E-Bus-Flotten und deren Infrastrukturen in Deutschland noch bis 2024 mit insgesamt 1,25 Mrd. Euro fördern. Damit können der Erwerb von neuen E-Bussen, aber auch der Aufbau der Lade- und Tankinfrastruktur unterstützt werden.

Die Frage ist – reicht das Geld, denn angesichts der gesteigerten E-Bus-Nachfrage drohe eine Überzeichnung der Fördermittel.

„Indes machen wir uns Sorgen, dass einige Verkehrsunternehmen ihre Bestellpläne wieder rückgängig machen könnten, wenn sich abzeichnet, dass die Fördermittel des Bundes möglicherweise nicht ausreichen oder nicht kurzfristig bereitgestellt werden – und etwa kleinere Unternehmen weniger stark berücksichtigt werden. Wir brauchen deutschlandweit Planungssicherheit, um das Tempo in den großen Städten wie im ländlichen Raum hochzuhalten“, so der VDV-Vize.