Pilotprojekt: Einkaufs-Bus für ländliche Gebiete

Ab Frühjahr versorgt der Supermarkt auf Rädern mehrere Gemeinden in Nordhessen rund um Kassel mit frischen und regionalen Lebensmitteln.

Der Einkaufs-Bus soll in ländlichen Gebieten eine alltagstaugliche Alternative zum Auto werden. Wenn die Dinge des täglichen Bedarfs direkt vor Ort angeboten werden, muss niemand mehr in die nächste Stadt zum Supermarkt fahren, v.l.n.r.: Frank Klingenhöfer, Vorstand DB Regio AG; Jürgen Scheider, Vorsitzender Geschäftsleitung REWE Mitte; Hessens Umweltministerin Priska Hinz; Carsten Lorenz, Bereichsleiter Key Account Management Fairtrade. (Foto: Deutsche Bahn AG/Dominik Schleuter)
Der Einkaufs-Bus soll in ländlichen Gebieten eine alltagstaugliche Alternative zum Auto werden. Wenn die Dinge des täglichen Bedarfs direkt vor Ort angeboten werden, muss niemand mehr in die nächste Stadt zum Supermarkt fahren, v.l.n.r.: Frank Klingenhöfer, Vorstand DB Regio AG; Jürgen Scheider, Vorsitzender Geschäftsleitung REWE Mitte; Hessens Umweltministerin Priska Hinz; Carsten Lorenz, Bereichsleiter Key Account Management Fairtrade. (Foto: Deutsche Bahn AG/Dominik Schleuter)
Martina Weyh

REWE und die Deutsche Bahn (DB) bringen den Supermarkt rund um Kassel in mehreren Gemeinden in Nordhessen vor die Haustür. Mit dem Pilotprojekt, das ab Frühjahr startet, wollen REWE und DB die Infrastruktur im ländlichen Raum verbessern und die Nahversorgung sichern. Auch für den Klimaschutz ist das neue Gemeinschaftsprojekt der beiden großen Player vorteilhaft, da es Fahrten mit dem eigenen Auto zum nächsten Supermarkt reduzieren hilft und der Schwerpunkt auf Regionalität, Bio-Waren und Fairtrade liegt.

Der Einkaufs-Bus ist der nächste Schritt einer Kooperation von REWE und DB und schließt an das Projekt Supermarktzug im Jahr 2021 an, der damals für Einkaufsmöglichkeiten an zahlreichen Bahnhöfen sorgte.

„Der Einkaufs-Bus soll in ländlichen Gebieten eine alltagstaugliche Alternative zum Auto werden. Wenn unser Bus die Dinge des täglichen Bedarfs in den Ort bringt, muss niemand mehr in die nächste Stadt fahren. Das ist nicht nur bequem, sondern auch klimafreundlich und sichert qualitativ hochwertige Versorgung in der Fläche. So gelingt die Mobilitätswende“, ist Frank Klingenhöfer, Vorstand DB Regio AG, überzeugt.

Vom Linien- zum Einkaufsbus

Für seinen Einsatz als rollender Supermarkt wurde der 18-m-lange Mercedes-Benz-Gelenkbus des Modells Citaro O 530 G von der Bahntochter DB Regio Bus Mitte entsprechend umgebaut. Mit Hochleistungsakkus kann der Markt bis zu acht Stunden ohne externe Stromversorgung betrieben werden. Zusätzliche Klimaanlagen sorgen für ein angenehmes Klima im Innenraum. Auch für den Fahrbetrieb und die Wartung zeichnet der Mobilitätsanbieter verantwortlich.

Vielfältiges Angebot zu festen Zeiten

Der 18 -m-lange Einkaufs-Bus kommt jeweils zu festen Zeiten in mehrere Gemeinden der Landkreise, Kassel, Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg. Mit 700 verschiedenen Produkten entspricht das Angebot dem Sortiment eines regulären Supermarktes und reicht von frischem Obst und Gemüse über gekühlte Frischwaren und Tiefkühlprodukte bis hin zu Getränken und Kosmetik. Neben Fairtrade-Produkten besteht das Sortiment zum großen Teil aus regionalen Waren mit den Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“.

 „Was auf der Schiene begann, findet nun auf der Straße seine Fortsetzung: Ende 2021 tourte der REWE-Supermarktzug durch Hessen. Aus dieser Aktion ist unser neues Projekt entstanden. Der Gedanke dabei ist, neue Wege in der Nahversorgung zu erschließen – mobil, regional und nachhaltig“, so Jürgen Scheider, Vorsitzender Geschäftsleitung REWE Mitte.

Klarer Fokus 

Für den Regionalverkehr der Zukunft setzt DB Regio auf die Anbindung ländlicher Regionen mit vernetzten Mobilitätsangeboten auf Schiene und Straße und setzt mit dem Einsatz des Einkaufsbusses ihr Engagement für eine erfolgreiche Versorgung in der Fläche fort. So betreibt DB Regio Bus bereits sieben „Medibusse“ genannte rollende Arztpraxen mit medizinischer Ausstattung an Bord, die für mobile Erstversorgung und Impfaktionen in ländlichen Regionen unterwegs sind.