Rekordjahr für Solaris

2019 ist ein Jahr der Superlative für den polnischen Bushersteller gewesen – mit glänzenden Aussichten für 2020.

Gut für die Zukunft aufgestellt – der polnische Bushersteller Solaris. (Foto: Solaris)
Gut für die Zukunft aufgestellt – der polnische Bushersteller Solaris. (Foto: Solaris)
Martina Weyh

Rekordabsatz in der bisherigen Firmengeschichte, Umsatzsteigerung um 40 Prozent auf 2,6 Mrd. PLN, ebenfalls Rekord und bereits 500 bestellte Batteriebusse für 2020 – Solaris hat das vergangene Jahr mit Bestwerten abgeschlossen und das neue mit glänzenden Aussichten begonnen.

Die Solaris-Produkte sind laut Herstellerinformationen derzeit in 32 Ländern in über 750 Städten vertreten. Insgesamt hat der Hersteller an seine Kunden knapp 19.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Zu den wichtigsten Absatzmärkten von Solaris gehörten 2019 Polen, Deutschland, Belgien, Litauen und Italien.

Bereits 2018 machten Hybrid-, Elektro- und Oberleitungsbusse 29 % aller verkauften Fahrzeuge aus. 2019 stieg dieser Anteil um 11 Prozentpunkte auf 40%, so das Unternehmen. Die Zahlen der verkauften und bestellten Solaris-Stromer wächst dynamisch. 2019 lieferte der Bushersteller insgesamt 162 Batteriebusse aus, ein Anstieg um 51% im Vergleich zum Vorjahr.

Solaris reagiert nach eigenem Bekunden flexibel auf die vielfältigen neuen Anforderungen des Marktes im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Null-Emission. Im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen auf der Global Public Transport Sumnit in der schwedischen Hauptstadt Stockholm die neue Generation des Wasserstoffbusses Urbino 12 hydrogen vor. Der Verkehrsbetreiber Sasa Bolzano hat 12 Einheiten geordert – Liefertermin 2021.

Auch in die Bereiche Flottenmanagement und Flottenüberwachung investiert das Unternehmen und hat mit eSConnect ein System für Elektroflotten entwickelt, das u.a. folgende Funktionen bietet:

  • Zugang zu den Fahrzeugdaten in Echtzeit;
  • Überwachung der aktuellen Betriebsparameter des Fahrzeugs, wie Energieverbrauch, Ladezustand der Batterie, erwartete Reichweite;
  • Ständige Standortbestimmung der Busflotte in Zeit und Raum;
  • Überwachung der von den einzelnen Fahrzeugen zurückgelegten Strecken;
  • Generierung von Statistiken und Berichten, u. a. über die Anzahl von Ladezyklen und die Dauer von Ladevorgängen;
  • Laufende Identifizierung von Fehlern und Warnmeldungen, die vom Fahrzeug auf dem Armaturenbrett gemeldet werden;
  • Identifizierung und Analyse eventueller Anomalien einschließlich der Benachrichtigung des Betreibers;
  • Schnelle Serviceunterstützung – der Service von Solaris verfügt über Fernzugriff auf die Diagnostikdaten, was die Reparatur der Fehler bedeutend verkürzt.

Sämtliche von der Software gesammelten Daten würden in Form von übersichtlichen Diagrammen und Grafiken dargestellt. eSConnect sei überdies mit einer API-Schnittstelle ausgestattet, die seine Integration mit externen Programmen ermögliche, so das Unternehmen. Mit wachsendem Funktionsumfang stünden zudem zyklische Aktualisierungen für die Nutzer  zur Verfügung.

Ausblick 2020

Auch in 2020 sei die Entwicklung weiter positiv – berücksichtige man nur die gesicherten Aufträge könne man für das laufende Jahr von einem Absatz von mindestens 500 Solaris-Batteriebussen ausgehen, teilt der polnische Busbauer mit.

„Wir planen eine weitere Verbesserung der Absatzzahlen und eine Steigerung der Produktion. Es folgen natürlich auch weitere Investitionen und eine Optimierung von Prozessen und Servicestrukturen, sodass wir unseren Kunden ab dem Zeitpunkt der Auslieferung der Fahrzeuge während ihrer gesamten Nutzungsdauer Dienstleistungen von höchster Qualität erbringen können”, verspricht Javier Calleja, CEO von Solaris Bus & Coach S.A.

Der Trend zu einem steigenden Anteil an emissionsarmen und -freien Fahrzeugen an der Vertriebs- und Produktionsstruktur des Unternehmens bleibe 2020 sicherlich erhalten und entspräche auch Tendenzen auf dem gesamten Markt der EU- und EFTA-Länder.

Neuzugang in der Batteriebusfamilie

Das Batteriebusportfolio von Solaris wächst weiter – vorwiegend für den skandinavischen Markt wird der Niederflurbus Solaris Urbino 15 LE electric entwickelt. Der Dreiachser soll sowohl als klassischer Stadtbus (Klasse I), als auch als Überlandbus (Klasse II) angeboten werden und mit zwei oder drei Türen (2-2-0 oder 2-2-1) erhältlich sein. Das Sitzplatzangebot ist auf bis zu 55 Fahrgäste ausgelegt. Batterietechnisch wird er mit der neuesten Generation Solaris High Energy+ ausgerüstet, deren Kapazität eine entsprechende Reichweite sowohl auf innerstädtischen als auch auf Überlandrouten gewährleisten soll.