Offener Brief von Avanti Reisen

Gründer und Geschäftsführer Hans-Peter Christoph hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die baden-württembergische Grünenfraktion im Landtag angeschrieben, sich für die Rettung des Busreisegewerbes und damit für ein klimaverträgliches Reisen nach der Coronakrise einzusetzen.

Hans-Peter Christoph von Avanti Busreisen fordert die Politik auf, sich für das umweltfreundlichste motorisierte Reisemittel in und nach der Coronakrise einzusetzen. (Foto: Avanti Busreisen/Bernhard Seitz)
Hans-Peter Christoph von Avanti Busreisen fordert die Politik auf, sich für das umweltfreundlichste motorisierte Reisemittel in und nach der Coronakrise einzusetzen. (Foto: Avanti Busreisen/Bernhard Seitz)
Claus Bünnagel

„Liebe Edith, lieber Herr Kretschmann, sehr geehrter Herr Hermann,

ich wende mich an Sie, weil die Klimaretter des Reiseverkehrs in Gefahr sind!

Der Brief des Bundesverbands deutscher Busunternehmen (bdo) schildert die aktuelle Situation und die sich daraus ergebenden Folgen: Die Busbranche steht vor dem Aus! 90 % der Unternehmen werden die kommenden Monate wahrscheinlich nicht überleben – weder in Sigmaringen noch in Stuttgart und möglicherweise auch nicht in Freiburg. 250.000 Arbeitsplätze in familiengeführten kleinen und mittelständischen Unternehmen sind in Gefahr. 

Es geht aber um viel mehr, und das steht NICHT im Brief des bdo! Der Reisebus ist von elementarer Bedeutung für klimaverträgliches Reisen!

Der Reisebus ist das klimafreundlichste motorisierte Verkehrsmittel, mit einem Bruchteil des Energieverbrauchs, der Emissionen und der externen Kosten aller anderen Verkehrsträger. Die meisten Emissionen im Tourismus entstehen durch die An- und Abreise. Eine Reise im Bus ist die umweltfreundlichste und nachhaltigste Art voranzukommen, es sei denn, man geht zu Fuß oder nimmt das Fahrrad. Der Reisebus ist DAS Verkehrsmittel, um den Herausforderungen zu begegnen, welche die Klimakatastrophe mit sich bringt!  

Sie/wir haben jetzt die Chance, die Weichen für die Zeit NACH Corona zu stellen. Denn: Gegen die Klimakatastrophe wird die Coronakrise zur kleinen Anekdote. Und mit dem Sterben der Busunternehmen verschwinden die klimafreundlichen Alternativen bei Individual- und Pauschalreisen sowie in der Gruppentouristik.

Bitte schaffen Sie die Voraussetzung für eine zukunftweisende Wende in der Verkehrspolitik. Wann, wenn nicht jetzt? Es darf nicht sein, dass nur die Großen der Flugtouristik wie TUI, Lufthansa, Condor, Air France usw. mit ihren verheerenden Folgen für die weitere Klimaentwicklung eine Perspektive behalten dürfen. Im Gegenteil, die Klimaretter, die Säulen nachhaltigen Reisens, also die Busunternehmen und -reiseveranstalter müssen gestärkt werden. Jetzt! Bitte helfen Sie uns Klimaschützern durch die Schaffung von Perspektiven für die Zukunft, durch passgenaue Soforthilfen und die Übernahme der Vorleistungen und Vorhaltekosten!

Ganz herzlichen Dank und viele Grüße aus Freiburg

Hans-Peter Christoph