Meinungsbeitrag

LTA: Bis 2040 sollen alle Fahrzeuge in Singapur mit sauberer Energie fahren

Die Singapur Times vermeldete es in einem Bericht, ab dem 1. Januar 2025 werden in dem asiatischen Stadtstaat keine neuen Dieselfahrzeuge mehr zugelassen. Bis 2030 soll die Hälfte der Busflotte durch strombetriebene Fahrzeuge ersetzt sein, bis 2040 sollen alle Fahrzeuge mit sauberer Energie unterwegs sein.

In Singapur sollen ab 2040 nur noch saubere Fahrzeuge unterwegs sein. (Foto: Joinbrand_pixabay)
In Singapur sollen ab 2040 nur noch saubere Fahrzeuge unterwegs sein. (Foto: Joinbrand_pixabay)
(erschienen bei taxi heute von Thomas Kanzler)

Der Schritt, die umweltschädlicheren Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen, wurde vor drei Jahren im Parlament während einer Debatte über die Pläne der Regierung zur ökologischen Nachhaltigkeit angekündigt. Seitdem ist der Anteil der Neuzulassungen von Dieselfahrzeugen und -taxis insgesamt unter 1 % geblieben.

Besitzer alter Diesel-Fahrzeuge werden bestraft

Die Land Transport Authority (LTA) erklärte am 10. Juli, es seinen genügend saubere Antriebs-Alternativen verfügbar. Besitzer von Dieselfahrzeugen, die vor dem 1. Januar 2025 zugelassen wurden, können ihre Zulassungsbescheinigung nach dem Stichtag 2025 erneuern, doch werden sie mit höheren Straßensteuern belegt.

Fahrzeuge, die älter als 10 Jahre sind, werden je nach Alter mit einem Aufschlag von 10 bis 50 % bestraft. So sollen die Besitzer der alten Fahrzeuge von einer Verlängerung der Zulassung abgebracht und zum Kauf neuer, sauberer Fahrzeuge animiert werden.

Viele Busse sind – noch – Diesel

Im Mai 2024 waren 19.972 Autos und Taxis mit Dieselantrieb auf Singapurs Straßen unterwegs. Taxis machen nur eine kleine Minderheit der 164 759 Dieselfahrzeuge aus, von denen der Großteil Lastkraftwagen und Busse sind. Bei den Personenkraftwagen machten reine Dieselmodelle etwa 2,7 % des Bestandes von 650.001 aus.

Programme sollen Diesel-Abkehr schmackhaft machen

Gleichzeitig wurden Anstrengungen unternommen, um die Besitzer von Nutzfahrzeugen zu ermutigen, auf sauberere Kraftstoffe umzusteigen, z. B. durch das Early Turnover Scheme (ETS) und das Commercial Vehicle Emissions Scheme (CVES). Beide Programme zielen darauf ab, die Besitzer älterer Fahrzeuge durch finanzielle Anreize zum Erwerb umweltfreundlicher, hauptsächlich elektrischer Modelle zu bewegen.

Auch Stadtbusse werden elektrifiziert

Im Mai waren 88,6 % der 143.565 Lastkraftwagen in Singapur dieselbetrieben. Bei den Bussen waren 97,4 %  der 18.007 zugelassenen Fahrzeuge mit Dieselmotoren ausgestattet. Die LTA hat sich verpflichtet, nur noch Linienbusse zu kaufen, die mit sauberer Energie betrieben werden, und bis 2030 die Hälfte ihrer Flotte von fast 6.000 überwiegend dieselbetriebenen Linienbussen durch solche zu ersetzen, die mit Strom betrieben werden.

Gesundheitsminister wirbt für E-Mobilität

Gesundheitsminister Ong Ye Kung, der 2021 Verkehrsminister war, erklärte damals vor dem Parlament, dass Kraftfahrzeuge in Singapur jährlich etwa 6,4 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent ausstoßen. Würden jedoch alle leichten Fahrzeuge - einschließlich Autos und Taxis - mit Strom betrieben, würde die gesamte Netto-Kohlenstoffreduzierung etwa 1,5 bis zwei Millionen Tonnen pro Jahr betragen, was etwa 4 % der gesamten nationalen Emissionen Singapurs entspricht.

Herr Ong erklärte zudem, dass der Wechsel von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu einem batteriebetriebenen Fahrzeug zu einer Netto-Kohlenstoffeinsparung von 50 % führen würde. Dies gelte selbst dann, wenn der für den Antrieb der Elektrofahrzeuge verwendete Strom aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas erzeugt werde.

Taxifahrer wechseln zu Hybrid-Modellen

Neo Nam Heng, Berater des Verbandes der Automobilimporteure und -exporteure und Vorsitzender des diversifizierten Automobilkonzerns Prime, betonte, die Automobilindustrie sei sich des bevorstehenden Verbots neuer Dieselfahrzeuge bewusst und habe sich darauf vorbereitet.

„Meines Wissens hat in den letzten ein bis zwei Jahren niemand über die Einführung neuer Dieselmodelle gesprochen", sagte er.