Traton Group erhöht Investitionen für Elektromobilität

Insgesamt 2,6 Mrd. Euro will das Unternehmen bis 2026 in die weitere Forschung und Entwicklung stecken – gleichzeitig wird das Produktentwicklungsbudget für konventionelle Antriebe zurückgefahren.

Die Traton Group hat ihre Planung für die nächsten fünf Jahre auf die Weiterentwicklung des batterieelektrischen Antriebes ausgerichtet – Wasserstoff hält das Unternehmen in gewissen Nischen für eine sinnvolle Ergänzung. (Grafik: Traton Group)
Die Traton Group hat ihre Planung für die nächsten fünf Jahre auf die Weiterentwicklung des batterieelektrischen Antriebes ausgerichtet – Wasserstoff hält das Unternehmen in gewissen Nischen für eine sinnvolle Ergänzung. (Grafik: Traton Group)
Martina Weyh

Die Traton Group hat sich entschieden und fokussiert sich künftig klar auf den batterieelektrischen Antrieb – auch auf der Langstrecke. Gleichzeitig fährt das Unternehmen die Investitionen in konventionelle Antriebe zurück.

Bis 2026 will Traton 2,6 Mrd. Euro in die weitere Forschung und Entwicklung investieren – zuvor lag das Budget für die E-Mobilität bis zum Jahr 2025 bei 1,6 Mrd. Euro – und intensiviert damit ihren Wechsel hin zu alternativ angetriebenen Nutzfahrzeugen.

„Die Traton wird mit ihren Marken beim nachhaltigen Transport eine führende Rolle einnehmen. Unsere Planung für die nächsten fünf Jahre haben wir daher konsequent auf den batterieelektrischen Antrieb ausgerichtet. Er ist auch für die Langstrecke klar die umweltfreundlichste, schnellste und gleichzeitig für unsere Kunden günstigste Lösung, auch wenn Wasserstoff in gewissen Nischen eine sinnvolle Ergänzung darstellen kann. Selbst die Belastung der Stromnetze fällt moderat aus, da Lkw vorwiegend zu angebotsstarken oder nachfrageschwachen Zeiten laden. Entsprechend fokussiert sollte der Aufbau der dringend benötigten Infrastruktur erfolgen. Der Aufbau des Schnelladenetzes für Pkw bietet dazu eine einmalige Möglichkeit für Synergien“, erläutert Christian Levin, CEO der Traton Group die neue Marschroute

Der Wasserstoffantrieb wird zwar in einzelnen Anwendungen durchaus als sinnvoll eingeschätzt, rein batterieelektrische E-Lkw hätten jedoch gegenüber Wasserstoff-Lkw einen deutlichen Vorteil: Hier fließen drei Viertel der Ausgangsenergie in den Antrieb, bei Wasserstoff verbleibt nur ein Viertel für den Antrieb.

„Daher ist es unsere Priorität, in vollständig batterieelektrifizierte Fahrzeuge (BEV) zu investieren. Im Fernverkehr streben wir bis 2030 einen Anteil von 50 % emissionsfreier Lkw an – sofern die entsprechenden Regulierungsmechanismen und die Infrastruktur vorhanden sind.“, so der Traton-CEO.

Am Aufbau eines öffentlichen Ladenetzes für batterieelektrische schwere Lkw und Fernbusse will die Traton Group gemeinsam mit Daimler Truck und der Volvo Group in einem Joint Venture arbeiten, für das nach Angaben des Unternehmens bereits von allen Partnern Ende 2021 eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnet worden ist – die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus. Innerhalb von fünf Jahren nach Gründung des Joint Ventures sollen europaweit mindestens 1.700 leistungsstarke Ökostrom-Ladepunkte entstehen, heißt es in der Pressemitteilung.