Neuausrichtung: pepper motion fokussiert sich auf kundenspezifische Entwicklungen
Aus Sicht des Elektrifizierungsspezialisten pepper motion setzt sich das zögerliche Marktverhalten in Deutschland bei der Elektrifizierung von Busflotten im ÖPNV weiter fort. Auch im LKW-Bereich geht es nur schleppend voran, konstatiert das Unternehmen aus dem bayerischen Denkendorf und reagiert mit einer Nachjustierung der Vertriebsstrategie und einer Neugestaltung des Managements.
Keine Vorausleistungen mehr
Im Fokus bleibe die Vermarktung des Tier-1-Elektrifizierungskits für die kosteneffiziente und nachhaltige Elektrifizierung von gebrauchten oder neuen Bussen, LKW und Sonderfahrzeugen. Während bisher neue Bus- und LKW-Modelle in Vorausleistung entwickelt wurden, geschieht dies nun aber ausschließlich nach Beauftragung und individueller Bedarfsanalyse beim Kunden.
„Das Marktverhalten und die Branchenerfordernisse haben sich anders entwickelt als erwartet. Wir haben daraus gelernt und unseren Fokus auf den internationalen Truck-Markt und den ÖPNV außerhalb Deutschlands verlagert. Auch Wettbewerber aus dem Bereich Umrüstung wenden sich zunehmend vom deutschen ÖPNV ab“, erklärt CEO Andreas Hager den Kurswechsel.
Nachhaltigkeit als zentrale Forderung zur Erreichung der Klimaziele spielten bisher eine völlig untergeordnete Rolle in der Fahrzeugbeschaffung bei Einkäufern und Fuhrparkmanagern. Dies gelte gleichermaßen für den Frachtverkehr. Und das trotz klarer Vorgaben der europäischen Clean Vehicles Directive (CVD), die bei Nichteinhaltung der geforderten Quoten für emissionsarme und -freie Fahrzeuge ab 2025 finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen werde.
Auch das im Herbst 2021 ins Leben gerufene Förderprogramm für leichte und schwere Nutzfahrzeuge mit alternativen, klimaschonenden Antrieben des BMDV, das auch die Umrüstung berücksichtige, habe keine spürbare Entwicklung ins Rollen gebracht.
Insbesondere kleine und mittlere Busbetriebe, die das Gros des Marktes ausmachen, erhielten aufgrund der festgesetzten Kriterien oftmals keine Förderung und investierten damit nicht in die Elektrifizierung ihrer Fuhrparks, heißt es in der begleitenden Pressemitteilung des Unternehmens.
Personelle Veränderungen im Management
Seit 1. April gehört Till Hake zum sogenannten pepper Leadership Team und verantwortet den operativen Bereich. Der 60-jährige Nordrhein-Westfale ist nach Unternehmensangaben Experte für Unternehmenstransformation, Wachstum und Prozessoptimierung und verstärkt die Geschäftsführung mit seiner langjährigen Erfahrung im Nutzfahrzeug- und Automobilsektor.
„Ich freue mich sehr, Teil dieses motivierten und qualifizierten Teams zu sein. Um die Mobilitätswende in der Nutzfahrzeugbranche endlich entscheidend voranzutreiben, braucht es innovative Konzepte, die dem derzeitigen dynamischen Marktumfeld gerecht werden. pepper bietet praxistaugliche Lösungen und gemeinsam mit meinen Kolleg:innen werden wir diese in großem Stil auf die Straße bringen“, so Till Hake.
CEO Andreas Hager konzentriert sich in der Führungsriege neben der fortlaufenden Strategieentwicklung auf die Bereiche New Business Development und Sales. Der Dritte in der Runde, der bisherige CTO Dr. Matthias Kerler ist auch als neuer Vice President IP and Technology weiterhin für die Bereiche Technologie und Innovation zuständig und übernimmt die Verantwortung der technologisch-strategischen Entwicklungs-Roadmap, um die Position des Unternehmens als Technologievorreiter weiter zu behaupten.
Das Unternehmen verlassen haben im April und im Mai Dr. Vera-Maria Graubner, Chief Operating Officer, Hendrike Dreier, Chief Financial Officer, und Robert Reisenauer, Chief Sales Officer.
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