IAA: Otokars e-Kent C fährt mit Webasto-Akkus vor

Besucher der Automobilmesse können sich Anfang September in München ausgiebig über den 12 m langen Elektrobus des türkischen Busbauers informieren – Otokar will seinen Stromer möglichst bald ins Rennen um europäische Ausschreibungen schicken.

Die Serienproduktion ist bereits angelaufen – Otokar will seinen e-Kent C bei Ausschreibungen in Europa schnell ins Rennen schicken. (Foto: Otokar)
Die Serienproduktion ist bereits angelaufen – Otokar will seinen e-Kent C bei Ausschreibungen in Europa schnell ins Rennen schicken. (Foto: Otokar)
Martina Weyh

Der türkische Bushersteller Otokar setzt bei seinem Elektrobusmodell e-Kent C auf Webasto-Batterien. Anfang September fährt der türkische Stromer in München auf der IAA mobility vor – danach soll er nach Angaben von Otokar „schnell bei potenziellen Ausschreibungen in Europa ins Rennen gehen“.

Details

An Bord des 12 m langen e-Kent C finden rund 100 Fahrgäste Platz. Nach Angaben des Herstellers beträgt die maximale Leistung 340 kW/455 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 40.000 Nm. Bei den Batterien setzt Otokar auf Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid-Batterien mit je 35 kW seines Partners Webasto.

Auf Dach und Heck des e-Kent C können bis zu zehn Batterien verbaut werden, was einer Gesamtspeicherkapazität von bis zu 350 kWh entspricht. Die Verteilung der Batteriemodule soll bei Kurvenfahrten für einen besseren Schwerpunkt und eine bessere Fahrdynamik sorgen.

Die Reichweite seines Stromers gibt Otokar je nach Gelände und Nutzungsprofil mit über 300 km an. Je nach Leistung der Ladeeinheit kann der türkische E-Solo in vier Stunden vollgetankt werden. Bis zu 20 % der verbrauchten Energie kann durch Rekuperation zurückgewonnen werden. Otokar plant eine Batterienutzung von zehn Jahren bzw. 3.000 Ladezyklen.

„Wir freuen uns, Webasto für den e-Kent C an unserer Seite zu haben. Webasto wird für uns auch ein zuverlässiger Partner in Bezug auf Kundendienst, Ersatzteilverfügbarkeit und Garantie sein.“ (Erdal Usta, Commercial Vehicles Engineering Group Director bei Otokar)

Europäische Sicherheitsstandards

Um alle Sicherheitsvorschriften und Normen in Europa zu erfüllen, hat Otokar verschiedene Tests durchgeführt.

„Wir haben die elektromagnetische Kompatibilität getestet, da im e-Kent C viele elektrische Komponenten verbaut sind, die in Kombination gut funktionieren müssen, ohne sich gegenseitig zu stören. Auch negative Effekte auf die Umgebung, wie z. B. Funkstörungen, müssen ausgeschlossen sein.“ (Erdal Usta, Commercial Vehicles Engineering Group Director bei Otokar)

Auch die „strukturelle Langlebigkeit der Buskarosserie“ hat Otokar ausgiebig getestet – allein wegen dem Batteriegewicht von mehr als zwei Tonnen.

„Wir mussten sicherstellen, dass die Karosserie dieses Gewicht während der gesamten Lebensdauer des Busses trägt. Wir haben insgesamt eine Million Testkilometer, die den Beanspruchungen unter realen Bedingungen entsprechen, absolviert, um an allen Stellen höchste Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Außerdem haben wir mehrere Tests in verschiedenen Regionen und unter diversen klimatischen Bedingungen durchgeführt, um die Gesamtenergieeffizienz von Heiz- und Kühlsystemen und das thermische Verhalten von Teilsystemen zu überprüfen.“ (Erdal Usta, Commercial Vehicles Engineering Group Director bei Otokar)

Serienproduktion gestartet

Die Serienproduktion des e-Kents C ist bereits angelaufen – um Raum für eingehende Begutachtungen durch Fachpublikum zu schaffen, wird der türkische Stromer in den kommenden Monaten auf verschiedenen Veranstaltungen, Roadshows und Vorführungen in Europa unterwegs sein. Auf der IAA in München fährt der e-Kent C auf der sogenannten Blue Lane von einem Messestandort zum anderen – Passagiere sind herzlich eingeladen dabei „die Stärken des e-Kent C zu erleben“.