Endkundengeschäft passé – pepper motion positioniert sich neu

pepper motion steigt aus dem Endkundengeschäft aus und fokussiert sich in Zukunft auf die Weiterentwicklung und Vermarktung seines modularen Antriebssystems für die kosteneffiziente und nachhaltige Elektrifizierung neuer und gebrauchter Busse, LKW und Sonderfahrzeuge.

Das Unternehmen, das im Mai dieses Jahres Umstrukturierungsmaßnahmen verkündet hatte, beendet aufgrund „der laufenden Dynamik im Nutzfahrzeugmarkt seine Aktivitäten im Endkundenmarkt für Busse und LKW und in der Entwicklung kompletter eigener Fahrzeuge“, heißt es in der begleitenden Pressemitteilung.

Davon betroffen ist auch der Vertrieb des Bax 7,5 Tonner, den pepper erst kürzlich übernommen hat – die Vermarktung des Fahrzeugs passe nicht mehr in die neue Unternehmensstrategie.

Weitreichende Konsequenzen

Mit der Entscheidung einher gehen u.a. die Auflösung von Vertriebs- und Produktmarketingbereichen und damit eine Reduzierung der Belegschaft.

„Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiter:innen für die engagierte Zusammenarbeit und ihre Pionierleistung“, betont Andreas Hager, Geschäftsführer pepper motion GmbH.

Mit einem Kernteam will sich pepper ab sofort auf Software- und Technologieentwicklung sowie auf die Vermarktung des bereits verfügbaren serienreifen Antriebssystems für BEV und FCEV fokussieren.

„In enger Zusammenarbeit mit unseren strategischen Partnern spielen wir so unsere Stärken in der Entwicklung von emissionsfreien Antriebssystemen aus und werden uns weiter als Technologieführer im internationalen Markt behaupten“, so Hager.  

Als Zulieferer der Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen hat pepper im Rahmen der Kooperation mit Paul Nutzfahrzeuge 2023 bereits das vollständige pepper Kit (Antriebsstrang mit Toyota Brennstoffzelle, Batteriesystem und Steuerung-/Managementsoftware) für 25 Wasserstoff-LKW auf Mercedes Benz Atego Basis geliefert und mit integriert.

Nach Angaben des Unternehmens geht die Kleinserien-Fahrzeugflotte aktuell nach Zulassung in die Erprobung im Endkundeneinsatz und stellt „die bisher größte in Deutschland hergestellte Stückzahl von Brennstoffzellenfahrzeugen dar“. Für 2024 sind laut pepper bereits weitere Aufträge geplant.

„Mit ihrem State-Of-The-Art Antriebssystem ist pepper bei der funktionalen Sicherheit definitiv auf Augenhöhe mit den großen OEM – nur dass pepper aufgrund ihrer verwendeten Technologien, Entwicklertools und Prozesse Antriebsneuentwicklungen und -anpassungen an spezielle Fahrzeugtypen in deutlich kürzerer Zeit realisieren kann. Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung rücken Cyber-Security-Aspekte zusätzlich in den Fokus künftiger Entwicklungen, die bereits jetzt bei pepper im Produktdesign Berücksichtigung finden“, unterstreicht Christian Wagner, Friedrich & Wagner Holding GmbH, als Hauptinvestor des Unternehmens.

Für die großen OEM sei das pepper Antriebssystem für bestimmte Szenarien mindestens eine Übergangslösung bis zum vollständigen Hochlauf ihrer eigenen Produktion von Elektrofahrzeugen bis Ende des Jahrzehnts, ist sich der Hauptinvestor nach eigenen Aussagen sicher.

Gleichzeitig könne mit Bestandskunden und geeigneten Fahrzeugserien die Umrüstung ein neues Marktsegment für OEM eröffnen und die Erreichung der Flottenziele mit entsprechenden CO₂-Zertifikaten unterstützen.

Für kleinere OEM und Sonderfahrzeugbauer biete pepper als bevorzugter Technologielieferant mit seinem Tier-1-Elektrifizierungskit „sicher dauerhaft die beste und kosteneffizienteste emissionsfreie Antriebslösung für ihre Fahrzeugpalette auf dem neuesten Stand der Technik“.