MAN Lion’s Coach mit zwölf Rollstuhlplätzen in Berlin unterwegs

Das Berliner Busunternehmen Fahrdienst Jessica hat kürzlich einen besonderen Reisebus in den Einsatz geschickt – der auffällig folierte pinkfarbene Dreiachser wurde im MAN-Werk Ankara mit einem Rollstuhllift und speziellen, verschiebbaren Fahrgastsitzen ausgestattet.

Made in Ankara: Ein neuer, dreiachsiger MAN Lion’s Coach L mit Rollstuhllift und bis zu zwölf Rollstuhlplätzen verstärkt seit Kurzem den Fuhrpark des Busunternehmens Fahrdienst Jessica aus Berlin. (Foto: MAN)
Made in Ankara: Ein neuer, dreiachsiger MAN Lion’s Coach L mit Rollstuhllift und bis zu zwölf Rollstuhlplätzen verstärkt seit Kurzem den Fuhrpark des Busunternehmens Fahrdienst Jessica aus Berlin. (Foto: MAN)
Martina Weyh

Ein neuer, dreiachsiger MAN Lion’s Coach L mit Rollstuhllift und bis zu zwölf Rollstuhlplätzen verstärkt seit Kurzem den Fuhrpark des Busunternehmens Fahrdienst Jessica aus Berlin.

Seit seiner Gründung vor fünf Jahren hat sich Inhaber Nico Seefeldt mit seinem Mitarbeiterteam auch auf die Beförderung von Menschen mit Handicap spezialisiert. Dank der flexiblen Sitzpositionierung bietet der behindertengerechte Flottenneuzugang die Möglichkeit, Ausflüge und Reisen auch für größere Gruppen von Menschen mit und ohne Behinderung anzubieten.

Details

Der 13,90 m lange MAN Lion’s Coach wurde im MAN-Werk im türkischen Ankara gefertigt. Für einen kraftvollen und zugleich sparsamen Antrieb des Busses sorgt nach MAN-Angaben der Sechszylinder-Dieselmotor D2676 LOH mit 346 KW (470 PS) in Verbindung mit dem Automatikgetriebe ZF 6 AP 2520 EcoLife 2 mit integriertem Retarder.

Bereits ab Werk ist der MAN Lion’s Coach mit einem Rollstuhllift über der Antriebsachse sowie mit speziellen, verschiebbaren Fahrgastsitzen ausgerüstet. Die stabilen Sitzkonsolen sind dabei in Airline-Schienen am Boden verankert und lassen sich nach dem Hochklappen der Sitzkissen in den Schienen schnell und einfach nach vorne und hinten verschieben, teilt MAN mit.

Aus dem 57-Sitzer wird so mit wenigen Handgriffen ein Reisebus mit bis zu zwölf Rollstuhlplätzen bei 13 verbleibenden Sitzplätzen. Dadurch lässt sich der MAN Lion’s Coach ohne aufwendigen Ausbau der Fahrgastsitze sehr flexibel für unterschiedlichste Reisegruppen einsetzen.

Airline-Schienen mit Mehrfachfunktion

Eine Grundvoraussetzung für den Rollstuhl-geeigneten Einsatz ist der durchgängig ebene Fußboden des MAN Lion’s Coach, der ein freies Rangieren von Rollstühlen im Fahrgastraum ermöglicht. Sogenannte Airline-Schienen aus Aluminium im Fußboden, die sich seit vielen Jahren zur Ladungssicherung in Flugzeugen und Lkw bewährt haben, dienen im neuen Bus von Fahrdienst Jessica als variable Befestigung – nicht nur für die Sitze. Auch Rollstühle lassen sich zuverlässig an den Airline-Schienen sichern.

Um die Fahrgastsitze zu verschieben, werden zunächst die Sitzkissen hochgeklappt und anschließend die Bodenanker der Sitzkonsole von Hand entriegelt. Die Verriegelung an der gewünschten Endposition erfolgt mittels eines Fußpedals. Eine gut sichtbare Farbmarkierung signalisiert die sichere Verriegelung des Sitzes. Alle Sitze sind mit Dreipunktgurten ausgestattet. An den Rollstuhlplätzen ist der Bus zudem mit Ruftasten in der Fensterbrüstung ausgestattet. Der Rollstuhllift ist im Zwischenboden über der Antriebsachse untergebracht und über eine Schlagtür von außen erreichbar. Die Betätigung erfolgt komfortabel mit einer kabelgebundenen Fernbedienung.

Auffälliger Auftritt

Mit seiner vollflächigen Folierung in der Firmenfarbe Pink ist der MAN Lion’s Coach von Fahrdienst Jessica ein echter Hingucker – nicht nur auf Berlins Straßen. Einen zusätzlichen Akzent setzt das Unternehmen mit LED-Projektoren über den Türen, die bei geöffneter Tür das Firmenlogo auf den Boden vor dem Einstieg werfen und so die Fahrgäste im Namen von Fahrdienst Jessica willkommen heißen.

Umfangreiche Sicherheitssysteme und viel Komfort an Bord

Neben dem Stabilitätsprogramm ESP, dem Notbremsassistenzsystem EBA und dem Abstandsregeltempomaten ACC verfügt der MAN Lion’s Coach des Berliner Unternehmens über einen kameragestützten, aktiv warnenden Abbiegeassistenten mit Fußgängererkennung und Totwinkelerkennung auf der Beifahrerseite. Darüber hinaus tragen eine elektronische Reifendrucküberwachung an allen Achsen, eine Rückfahrkamera und eine Rauchmeldeanlage im Kofferraum zur Sicherheit der Fahrgäste bei.

Zu den zahlreichen Komfortausstattungen für die Fahrgäste zählt neben Video-Anlage, WC und Bordküche auch ein WLAN-Netz für die Internetanbindung während der Fahrt.