„KlimaLink“ macht CO2-Fußabdruck von Reisen sichtbar
Um Transparenz für Reiseveranstalter, Vertrieb und Reisende hinsichtlich der klimaschädlichen Emissionen der angebotenen Reisen zu erreichen, ist ein einheitlicher Standard zur Berechnung des CO2-Ausstoßes erforderlich.
Nur so kann die Klimawirkung von Reisen sowohl in die Angebotsgestaltung als auch in die Reiseentscheidung einbezogen werden. Einen entsprechenden einheitlichen und verlässlichen Standard gab es aber bislang noch nicht.
Alle relevanten Reisebestandteile werden einbezogen
Deshalb wurde jetzt – passenderweise im Bremerhavener Klimahaus – der Verein „KlimaLink“ ins Leben gerufen. Das erklärte Ziel der 22 Gründungsmitglieder aus diversen Reiseunternehmen und -verbänden ist die digitale Bereitstellung von Daten zu Treibhausgasemissionen für die Reisebranche auf Basis eines verlässlichen, einheitlichen CO2-Berechnungsstandards.
Regelmäßig aktualisierte Emissionsdaten für alle relevanten Reisebestandteile (Flug, Hotel, Kreuzfahrt, Zug, Bus, Auto) sollen so in einer einzigen Datenquelle (One-Stopp-Plattform) für Unternehmen, aber auch für Reisende verfügbar gemacht werden. Im Laufe des Jahres 2023 soll die Entwicklung des IT-Systems umgesetzt werden und bereits erste Praxistests möglich sein – ab 2024 soll die „KlimaLink“-Plattform der gesamten Branche zur Verfügung stehen.
„Durch den verlässlichen Standard beim CO2-Reisefußabdruck werden Reisende in die Lage versetzt, die Klimawirkung ihrer Reise zu erkennen und dies bei ihrer Reiseentscheidung zu berücksichtigen. Reiseveranstalter können ihr Produktportfolio gezielt klimafreundlicher gestalten. Der Reisevertrieb kann Kundinnen und Kunden entsprechend beraten und den Urlaub so klimaschonend wie möglich zusammenstellen. So schaffen wir auf allen Ebenen die Voraussetzung, dass verstärkt klimaschonende nachhaltige Reisen angeboten und auch gebucht werden. Das Ziel ist, Reisen weiter zu ermöglichen und diese Schritt für Schritt noch klimafreundlicher zu machen“, erläutert Dirk Inger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reiseverbandes (DRV).
Umweltverträgliches Reisen im Zeichen des Klimawandels
Die Unversehrtheit der Natur und Lebensbedingungen in den Zielgebieten ist Existenzgrundlage für die Reisewirtschaft, die Tourismusbranche will und wird hier eine aktive, gestaltende Rolle einnehmen, so die Initiatoren des neuen Vereins.
Während Reisen in Schwellen- und Entwicklungsländern einerseits einen erheblichen Beitrag zu Wertschöpfung, Sicherung von Arbeitsplätzen und sozialer Stabilität leisteten, trage die Branche andererseits mit rund 8 % aller Emissionen weltweit zur globalen Erwärmung bei. Die Extremwetterereignisse dieses Sommers haben es erneut eindrücklich vor Augen geführt – der Klimawandel ist in vollem Gange, die Notwendigkeit Treibhausgasemissionen zu reduzieren, ist dringender denn je.
Der Verein „KlimaLink“ ist aus dem Branchenprojekt „Klimabewusst reisen“ von Futouris hervorgegangen, in dem eine erste Fassung der gemeinsamen Berechnungsgrundlage für Reise-Emissionen erarbeitet wurde.
Als Gründungsmitglieder von „KlimaLink“ engagieren sich neben Futouris die wichtigsten Reiseverbände der DACH-Region Deutscher Reiseverband (DRV), Österreichischer ReiseVerband (ÖRV) und Schweizer Reise-Verband (SRV), der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) sowie die Reiseunternehmen AERTicket, AER Kooperation, Amadeus, CHAMÄLEON, DER Touristik, FTI Group, Gebeco, Hotelplan Group, Lufthansa City Center, midoco, OLIMAR Reisen, QTA, Studiosus, TourCert und TFC Airlebnis. Auch die Klimaschutzorganisationen atmosfair und myclimate sind Gründungsmitglieder von „KlimaLink“ und unterstützen die Initiative mit ihrer fachlichen Expertise.
Bei der Gründungsversammlung in Bremerhaven wurde Swantje Lehners (Futouris) zur Vorstandsvorsitzenden von KlimaLink gewählt. Die Position des stellvertretenden Vorsitzenden übernimmt Ralf Hieke (DRV), Pascal Zahn (Olimar) wird Finanzvorstand. Laura Steden (DER Touristik), Andreas Ochse (AER Kooperation) und Albin Loidl (QTA) gehören ebenfalls dem Vorstand an. Gemeinsam mit einer noch einzustellenden Geschäftsführung werden sie die Geschicke des Vereins leiten.
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