Umweltschutz sieht anders aus

LBO kritisiert Forderung des Bündnisses „Rußfrei fürs Klima“ zu Umweltzonen

Thomas Burgert

Nachdem in Deutschland inzwischen ein Flickenteppich von über 50 Umweltzonen mit unterschiedlichen Fahrverboten und Regelungen entstanden sei, werde es höchste Zeit, dass die Bundesregierung Leitlinien zur Gestaltung von Umweltzonen auf den Weg bringe, fordert der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmer (LBO). Er reagiert damit auf eine Forderung der Initiative „Rußfrei fürs Klima“ - der die Verbände Naturschutzbund Deutschland (NABU), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Deutsche Umwelthilfe (DUH) angehören – und die eine generelle grüne Plakettenpflicht für Reisebusse bei der Einfahrt in Umweltzonen fordern.

Die von der Bundesregierung derzeit erarbeiteten Leitlinien für die Einrichtung von Umweltzonen sehen für den umweltfreundlichen Busverkehr hingegen vor, dass Reisebusse mit gelber Plakette noch bis Ende 2014 in den Innenstädten fahren dürfen. Die vom Bündnis der Umweltverbände aufgestellte Forderung wird vom LBO scharf kritisiert: „Die verbalen Attacken der Öko-Aktivisten Rußfrei fürs Klima gegen diesen Leitlinienentwurf sind nicht nur sprachlich unerträglich, sondern auch ein Schlag gegen die umweltfreundliche Mobilität. Statt diesen umwelt- und verkehrspolitisch notwendigen und vernünftigen Vorschlag zu unterstützen, werden Omnibusse von den selbsternannten Klimarettern zu Unrecht als „schmutzig“ bezeichnet und deren Aussperrung gefordert.

Der LBO betont, dass der Bus im Vergleich zu Pkw, Flugzeug und Bahn heute mit Abstand die umweltfreundlichste Alternative ist. „Busse entlasten seit Jahren insbesondere Großstädte und Ballungsräume von verkehrsbedingten Umweltbelastungen“, bekräftigt der LBO und führt einige Fakten an: Mit nur 15 Gramm Kohlendioxid pro Fahrgast-Kilometer ist der Bus nachweislich das sauberste und ökologischste Verkehrsmittel. Der Bus ist nicht nur neunmal umweltfreundlicher als der Pkw – jeder gefahrene Kilometer mit dem Bus erspart der Umwelt 1.209 Gramm Kohlendioxid.

Ein einziger Bus ersetzt im Schnitt eine Kolonne von 30 Pkw. Jeder Bus trägt damit zur Entlastung des Innenstadtverkehrs und trägt somit zum Umweltschutz bei. Im Vergleich zu den konkurrierenden Verkehrsmitteln Flugzeug, Bahn und Pkw haben Busse mit Abstand den niedrigsten Treibstoffverbrauch. Der Pro-Kopf Dieselverbrauch im Reisebusverkehr liegt bei 0,6 Liter auf 100 Kilometer.

Der Omnibus ist weder eine nennenswerte Ursache des Feinstaub- und Klimaschutzproblems, noch werden Fahrverbote in diesem Bereich zu einer spürbaren Reduzierung von Feinstaub in den Innenstädten beitragen. Im Gegenteil, je mehr Menschen den Bus nutzen, desto besser für die Umwelt.

Umweltschutz sei weit mehr als der Kampf gegen Feinstaub. „Man schüttet das Kind mit dem Bade aus, wenn man ausgerechnet den umweltfreundlichsten Verkehrsträger, Omnibus, mit Fahrverboten belegt.“ mahnt LBO-Präsident Heino Brodschelm. Von Umweltverbänden sollte man deshalb eigentlich erwarten, sich für die Förderung des umweltfreundlichen Busreiseverkehrs einzusetzen, statt Busse aussperren zu wollen. Brodschelm: „Umweltschutz sieht anders aus!“