München: Mehr Rad, weniger Auto
Fahrzeuge werden in München immer mehr zu Stehzeugen: Das ist das Ergebnis der Auswertung des Mobilitätsreferats der bayerischen Landeshauptstadt München über die vergangenen vier Jahre. Dabei habe sich im zweiten Halbjahr 2023 die Entwicklung des ersten Halbjahres fortgesetzt, konstatiert das Amt.
"Der Trend geht weg vom Autoverkehr hin zu Bus, Bahn und Fahrrad", so das Referat.
Erstaunlich dabei: Obwohl die Einwohnerzahl in München zwischen 2019 und 2023 um etwa 3 % gewachsen ist und die Zahl der registrierten Kraftfahrzeuge (Kfz) um etwa 5 % stieg, ging die Kfz-Verkehrsmenge laut der Zahlen der rund 120 Kfz-Detektoren im Stadtgebiet im Jahr 2023 im Vergleich zu 2019 um rund 6 % zurück. Innerhalb (14 %) und außerhalb (7 %) des Mittleren Rings war der Rückgang stärker als auf dem Ring (3 %).
Radverkehr nimmt deutlich zu
Beim Radverkehr zeigt sich im Vergleich der beiden Jahre hingegen eine deutliche Zunahme, stellen die Experten fest. Im Durchschnitt der verfügbaren Raddauerzählstellen, die repräsentativ im gesamten Münchner Stadtgebiet verteilt sind, ergibt sich ein Anstieg um rund 17 %. Von Januar bis August lag der Zuwachs gegenüber dem Jahr 2019 – bei ähnlichen Wetterverhältnissen – sogar bei über 25 %. Obwohl das Wetter im November und Dezember 2023 deutlich regen- und schneereicher war als im Jahr 2019, nahm das Radverkehrsaufkommen auch in diesen beiden Monaten um rund 6 % zu.
ÖPNV wieder fast auf Vor-Corona-Niveau
Die Fahrgastzahlen des ÖPNV näherten sich im vergangenen Jahr wieder dem Niveau von 2019 an, so die Auswertung weiter. Die Fahrgastzählsysteme bei U-Bahn, Tram und Stadtbus zeigen, dass die Zahl der Fahrgäste im Jahr 2023 wieder im Mittelwert 93 % des Vor-Corona-Werts erreicht hat. An einzelnen Tagen wurden auch schon Fahrgastzahlen über den Vor-Corona-Werten gemessen. Die Zunahmen der flächeneffizienteren und umweltfreundlicheren Verkehrsmittel wie Bus, Bahn und Fahrrad sind ein positives Signal für die Verkehrswende in München. Referent Georg Dunkel sieht die Isar-Metropole insofern auf einem guten Weg und fordert den weiteren Ausbau des ÖPNV sowie von Sharing-Angeboten. Zudem müsse die Situation für Fußgänger verbessert werden.
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