VDL: Zweites Leben für Elektrobusbatterien

Projekt Anubis – der niederländische Hersteller will im Verbund mit dem Energiekonzern RWE „ausgediente“ Akkus als stationäre Energiespeichersysteme weiter nutzen. Derzeit läuft ein Versuch im RWE-Kraftwerk in Moerdijk.

Im Rahmen des Leuchtturm-Projekts werden jetzt Akkus aus 43 von Transdev in Eindhoven betriebenen VDL-Elektrobussen mit 7,5 Megawatt im RWE-Kraftwerk in Moerdijk zu einem stationären Speichersystem zusammengefasst. (Foto: VDL)
Im Rahmen des Leuchtturm-Projekts werden jetzt Akkus aus 43 von Transdev in Eindhoven betriebenen VDL-Elektrobussen mit 7,5 Megawatt im RWE-Kraftwerk in Moerdijk zu einem stationären Speichersystem zusammengefasst. (Foto: VDL)
Martina Weyh

Nachhaltige Lösungen gesucht – das gemeinsame Second-Life-Projekt von VDL Bus & Coach mit dem Energiekonzern RWE will ausgediente Elektrobusbatterien einer nachhaltigen und kreislauforientierten Weiternutzung zuführen.

Mit dem Projekt Anubis reagieren beide Unternehmen auf die fortschreitende Elektrifizierung des Verkehrssektors und der damit einhergehenden Masse an „ausgedienten“ recycelfähigen Elektrobusbatterien. Mit mehr als 150.000 t pro Jahr beziffern die Partner die nach 2030 für eine Wiederverwendung stehenden Batteriemengen, die derzeit noch als Abfall eingestuft und meist zu Recyclinganlagen im Ausland gebracht werden.

Im Rahmen des Leuchtturm-Projekts werden jetzt Akkus aus 43 von Transdev in Eindhoven betriebenen VDL-Elektrobussen mit 7,5 Megawatt im RWE-Kraftwerk in Moerdijk zu einem stationären Speichersystem zusammengefasst.

Ziel der Versuchsanordnung im RWE-Kraftwerk Moerdijk ist die Demonstration und Validierung eines innovativen stationären Energiespeichersystems auf der Grundlage von Busbatterien. Dies werde eine groß angelegte Implementierung solcher Projekte ermöglichen und so zur Kreislaufwirtschaft in den Niederlanden beitragen.

Die Bereitstellung einer nachhaltigen Kreislauflösung für unsere Batterien ist Teil unserer Strategie … Gemeinsam mit RWE werden wir deshalb im ‚Projekt Anubis‘ viele Daten sammeln, um noch mehr zur Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft beizutragen.“

VDL-Projektpartner RWE arbeitet bereits an Batterieprojekten in Deutschland, Großbritannien und in den Vereinigten Staaten, und will die Kapazität in den kommenden Jahren auf drei Gigawatt ausbauen.

Mit dem Anubis-Projekt wollen beide Partner zeigen, dass die technischen Herausforderungen beim Bau und Betrieb solcher Anlagen gemeistert werden können.

Neben dem Ausgleich von Angebot und Nachfrage bei (erneuerbarer) Energie eignen sich Batteriesysteme aufgrund ihrer schnellen Reaktionszeit auch hervorragend zur Stabilisierung des Energienetzes. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um unsere Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten“, sagt Roger Miesen, CEO von RWE Generation.

Darüber hinaus leiste man einen aktiven Beitrag zur CO2-Reduzierung, weil die Batterien nach einer ersten Phase in den VDL-Bussen bei RWE eine längere Lebensdauer erhielten. Später würden sie auf einem hohen Qualitätsniveau recycelt.