Schwesig: Qualität im Tourismus wichtiger als Quantität

(dpa/mv/fn) In Barcelona und auf Mallorca wehren sich die Einwohner gegen ausufernden Massentourismus. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig sieht das als Warnung. 

Touristen tummeln sich bei schönem Wetter am Strand auf der Insel Rügen: Schwesig findet Qualität im Tourismus wichtiger als Quantität. (Foto: Stefan Sauer/dpa)
Touristen tummeln sich bei schönem Wetter am Strand auf der Insel Rügen: Schwesig findet Qualität im Tourismus wichtiger als Quantität. (Foto: Stefan Sauer/dpa)
Franziska Neuner

Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern verträgt nach Einschätzung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) keine großen Hotelneubauten mehr. 

Tourismus-Bogen überspannt

Die aktuellen Proteste in Spanien gegen überbordenden Massentourismus zeigten, was passiere, wenn der Bogen überspannt werde.

"Es ist für uns das Warnsignal und die Bestätigung, wir sollten hier schön mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, nicht anstreben, dass es immer mehr Gäste und Übernachtungen gibt", sagte Schwesig bei einem Bürgerforum der "Ostsee-Zeitung" in Rostock. 

Qualität der touristischen Angebote hochhalten

Es müsse darum gehen, die Qualität der touristischen Angebote hochzuhalten und zugleich die Lebensqualität für die Menschen im Land zu erhöhen.

Schwesig appellierte insbesondere an Gemeinden entlang der Küste, ihre noch vorhandenen Grundstücke für den örtlichen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen und nicht an Hotelinvestoren zu vergeben.

Damit solle erreicht werden, dass Beschäftige im Tourismus am Arbeitsort auch bezahlbaren Wohnraum finden. Hohe Mieten gelten als ein wesentlicher Grund für den zunehmenden Mangel an Fachkräften in Gastronomie und Hotellerie.