ÖPNV-Taxi geht an den Start

Ab dem 1. September 2022 startet in den Städten Freudenstadt und Horb ein Pilotprojekt, das im Rahmen einer Mobilitätsgarantie auch günstige Taxifahrten vorsieht.

Die ÖPNV-Taxis sind reguläre Fahrzeuge, die mit Magnetschildern auf ihren Einsatz beim Projekt Mobil(er)leben hinweisen. (Foto: Landkreis Freudenstadt)
Die ÖPNV-Taxis sind reguläre Fahrzeuge, die mit Magnetschildern auf ihren Einsatz beim Projekt Mobil(er)leben hinweisen. (Foto: Landkreis Freudenstadt)
Redaktion (allg.)
(erschienen bei taxi heute von Dietmar Fund)

Mit einem Pressetermin zur Vorstellung der Werbeplakate haben die Projektpartner des Projektes „Mobil(er)leben“ in Waldachtal das am 1. September 2022 startende „ÖPNV-Taxi“ noch einmal in Erinnerung gebracht. Es ist ein Baustein einer Mobilitätsgarantie, von denen zunächst die Bürgerinnen und Bürger der Städte Freudenstadt und Horb am Neckar profitieren sollen. Sie sieht vor, dass man über eine neu eingeführte App oder telefonisch innerhalb einer Stunde ein Mobilitätsangebot bekommt. Fährt in dieser Zeit in der nachgefragten Relation kein Bus oder keine Bahn, werden Taxis eingesetzt. Für deren Nutzung wird zusätzlich zu einem vgf-Ticket ein Zuschlag von zwei Euro verlangt. Soll das Taxi von Tür zu Tür fahren, kommen weitere fünf Euro hinzu.

Dieses Angebot soll zunächst an Werktagen von 5 bis 24 Uhr gelten und an Wochenenden von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr in der Nacht. Anfangs ist es auf alle Ortsteile der beiden Städte beschränkt. Sofern es sich bewährt, soll das Projekt auf den ganzen Landkreis ausgedehnt werden.

Der Landkreis und die vgf Verkehrs-Gemeinschaft Freudenstadt GmbH, bei der die Mobilitätszentrale eingerichtet wird, verwenden für ihr Projekt nach einer europaweiten Ausschreibung eine App von Savvy Mobility. Das Unternehmen ist Teil der luxemburgischen Losch-Gruppe und stellt bereits seit mehreren Jahren die Apps für die österreich-weit operierende Tochter Postbus der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sowie für das luxemburgische Ministerium für Transport.

Der Landkreis Freudenstadt arbeitet für die Taxifahrten mit Taxiunternehmen zusammen. Deren Fahrzeuge bekommen dafür Magnetschilder mit dem Logo des Projekts, die seitlich auf den Türen angebracht werden. Wie die Fahrten als ÖPNV-Taxi dem Landkreis gegenüber dokumentiert und verrechnet werden, hat der Landkreis in seiner Pressemitteilung naturgemäß nicht erwähnt.

Statt Fremdanbieter einzusetzen, greift der Landkreis Freudenstadt also auf bereits vorhandene Taxibetriebe und ihre Fahrzeuge sowie ihr Fahrpersonal zurück. Genau diese Idee hat der Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM) unlängst wieder dem Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, nahegebracht. Unterstützt wird das Freudenstädter Projekt vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg, das 1,8 Millionen Euro aus seinem Förderprogramm „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“ beisteuert.