Meinungsbeitrag

Das ÖPNV-Taxi ist in Horb gut angelaufen

Im Januar verzeichneten die beiden Taxiunternehmen der Stadt schon mehr als 600 Aufträge für das Angebot, das Taxifahrten vorsieht, wenn innerhalb einer Stunde kein Bus und keine Bahn fährt.

Emre Kocayigit von City-Taxi (l.) und sein Schwiegervater Turgay Topal von Taxi Meyer in Horb, sind mit der Entwicklung des ÖPNV-Taxis im Landkreis Freudenstadt sehr zufrieden. (Foto: Dietmar Fund)
Emre Kocayigit von City-Taxi (l.) und sein Schwiegervater Turgay Topal von Taxi Meyer in Horb, sind mit der Entwicklung des ÖPNV-Taxis im Landkreis Freudenstadt sehr zufrieden. (Foto: Dietmar Fund)
Claus Bünnagel
(erschienen bei taxi heute von Dietmar Fund)

Nach einem zaghaften Beginn im September 2021 mit kaum mehr als einem Dutzend Fahrten hat die Nachfrage nach dem ÖPNV-Taxi in der Stadt Horb von Monat zu Monat zugelegt und im Januar 2023 wurden mehr als 600 Fahrten bestellt. Die durchschnittlich rund 20 bis 35 Fahrten täglich sind für die beiden Taxi-Betriebe der Stadt ein interessantes „Zubrot“. Sie kommen wohl hauptsächlich zustande, weil zu Horb 18 schlecht an den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) angebundene Ortsteile gehören. Diese Zwischenbilanz zogen Turgay Topal, Inhaber von City-Taxi und Taxi-Meyer, und sein Schwiegersohn Emre Kocayigit am 7. Februar 2023 im Gespräch mit taxi heute.

Topal hat mit City-Taxi im Oktober 2022 das 20-jährige Bestehen gefeiert. Den Familienbetrieb Taxi Meyer hat er 2015 übernommen, als der damalige Inhaber plötzlich verstorben war. Geführt werden beide Betriebe getrennt und auch ihre Fahrzeuge werden getrennt vermittelt. Am Projekt ÖPNV-Taxi des Landkreises Freudenstadt nehmen beide Betriebe teil und ihre Fahrer haben das dafür nötige Smartphone an Bord. Um das Projekt kümmert sich hauptsächlich Emre Kocayigit, der den Kontakt zum Landratsamt in Freudenstadt hält.

Die Fahrer beider Unternehmer, die ihre Aufträge normalerweise über Funk und in größerer Entfernung per Handy erhalten, bekommen die Aufträge für das ÖPNV-Taxi über ihr Smartphone. Wie sie die abwickeln, von Fahrgästen zwei Euro für die Fahrt ab einer Haltestelle und fünf Euro für die Abholung an der Haustüre kassieren, wie die Taxibetriebe entlohnt werden und wie ihre monatliche Abrechnung aussieht, schildert taxi heute in Kürze im Heft. Mit eingehen werden auch Erfahrungen von Taxi Schumacher, das in Freudenstadt für das Projekt der wichtigste Partner ist.

Der Landkreis Freudenstadt will mit dem ÖPNV-Taxi garantieren, dass jedermann ans öffentliche Verkehrsnetz per Taxi angebunden wird, wenn zu seiner Wunsch-Fahrzeit nicht innerhalb einer Stunde ein Bus oder ein Bahn fahren. Er arbeitet bei seinem Projekt mit einer App des Luxemburger Unternehmens Sawwy (taxi heute berichtete). Bestellen kann man das ÖPNV-Taxi telefonisch über ein Callcenter des örtlichen Verkehrsunternehmens oder direkt über die App, wobei in Horb bislang telefonische Bestellungen weit überwiegen.

Über ein „ÖPNV-Taxi“ macht sich auch der Ausschuss Mobilität des Landkreises Gütersloh Gedanken. Der On-Demand-Verkehr steht auch auf der Tagesordnung seiner Sitzung am 9. Februar 2023. Wer dort als Partner vorgesehen ist und wie die örtlichen Taxibetriebe eingebunden werden, lesen Sie in Kürze in taxi heute.