Update Tarifkonflikt im Ländle: Auch Runde zehn ohne Ergebnis

Kein Ende in Sicht – seit acht Monaten, in mittlerweile zehn ergebnislosen Verhandlungsrunden haben die Gewerkschaft ver.di und der WBO einen für beide Seiten gangbaren Weg zur Neuausgestaltung des Manteltarifvertrages für das private Omnibusgewerbe gesucht und immer noch nicht gefunden. Das nächste Treffen soll am 16. November stattfinden.

Die Fronten zwischen ver.di und WBO sind verhärtet – bringt die elfte Verhandlungsrunde am 16. November endlich ein Ergebnis? (Foto: pixabay/Gerd Altmann)
Die Fronten zwischen ver.di und WBO sind verhärtet – bringt die elfte Verhandlungsrunde am 16. November endlich ein Ergebnis? (Foto: pixabay/Gerd Altmann)
Martina Weyh

In vielen wichtigen Punkten rund um die Neuausgestaltung des Manteltarifvertrages sind sich die Gewerkschaft ver.di und der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) mittlerweile einig, doch für den zentralen Dreh-und Angelpunkt in den Verhandlungen, die Bezahlung der Standzeiten, gibt es auch nach acht Monaten und zehn Verhandlungsrunden, die teilweise von Arbeitsniederlegungen begleitet wurden, noch immer keine Lösung. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 16. November anberaumt.

„Die Geduld der Fahrerinnen und Fahrer ist inzwischen komplett aufgebraucht. Niemand versteht mehr, wie neue Fachkräfte für eine Verdoppelung des ÖPNV gewonnen werden sollen, solange es immer noch stundenlange unbezahlte Standzeiten an Endhaltestellen gibt. Hier ist auch die Politik gefordert: Wer mehr ÖPNV will, muss diesen ausfinanzieren. Es braucht offensichtlich vor der elften Runde aber auch noch ein deutliches Signal an die Arbeitgeber“, so ver.di-Verhandlungsführerin Hanna Binder.

Der WBO hält die Gewerkschaftsforderung für nicht finanzierbar und ist enttäuscht über die aus seiner Sicht kompromisslose Haltung der Gewerkschaft.

„Statt auf Kompromisslinie zu gehen, hat die Gewerkschaft ihre Forderung zur Pausenbezahlung in der heutigen Sitzung noch weiter verschärft. Zum überhaupt ersten Mal hat ver.di die vollständige Bezahlung von geteilten Diensten gefordert“, erklärt WBO-Verhandlungsführer Horst Windeisen. „Die Arbeitgeber können selbst die bislang gestellten Forderungen hinsichtlich der bezahlten Pausenzeiten nicht schultern.“

Windeisen erwartet, „dass die Gewerkschaft sich besinnt und Vorschläge unterbreitet, die für die Unternehmen finanziell leistbar sind“, da „nur so ein Abschluss überhaupt denkbar“ sei.