Update Tarifstreit Baden-Württemberg: Einigung heute möglich?

In der fünften Verhandlungsrunde am vergangenen Donnerstag (22. Juli) haben die Arbeitgeber eine aus Ihre Sicht mögliche Kompromisslösung vorgeschlagen, die die Gewerkschaft noch nicht für die Basis einer Einigung hält – heute (26. Juli) wird weiterverhandelt.

Die Tarifverhandlungen werden auf der Basis eines Kompromissvorschlages der Arbeitgeber fortgesetzt.
Die Tarifverhandlungen werden auf der Basis eines Kompromissvorschlages der Arbeitgeber fortgesetzt.
Martina Weyh

Der Tarifstreit im privaten Omnibusgewerbe ist noch nicht beigelegt – für heute wurde eine neue Verhandlungsrunde – inzwischen die sechste – zwischen Arbeitgeber und Ver.di verabredet, um doch noch zu einer gemeinsamen Lösung auf dem Verhandlungsweg zu gelangen.

Am vergangenen Donnerstag hatten die Arbeitgeber eine aus ihrer Sicht mögliche Kompromisslösung aufs Tapet gebracht, der „über die von der Gewerkschaft angestrebte Fokussierung auf lediglich die Themen Pausen und Zuschläge“ hinausgeht, erklärte Horst Windeisen, Verhandlungsführer für den Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO).

„Wir haben eine Paketlösung auf den Tisch gelegt: Dieses Angebot verbessert die Situation der Busfahrerinnen und Busfahrer unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation der Unternehmen“, so Windeisen weiter.

Eine Einigung sei WBO-intern nicht einfach gewesen, ist von der stellvertretenden WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg zu hören.

„Doch wir meinen, dass unsere Vorschläge dergestalt sind, dass wir einen großen Schritt in Richtung Gewerkschaft unternommen haben.“ (Yvonne Hüneburg)

„Die Arbeitgeber bewegen sich zwar, aber eine Einigung ist auf dieser Basis noch nicht möglich. Wir sind bereit, am Montag in der dann sechsten Runde noch einmal eine Lösung auf dem Verhandlungsweg zu finden. Wenn dies nicht gelingt, bereiten wir uns darauf vor, die Auseinandersetzung auch länger zu führen“, so die Sicht von Ver.di-Verhandlungsführerin Hanna Binder zum WBO-Vorschlag.

Bei der Urabstimmung, zu der die Gewerkschaft nach der vierten ergebnislosen Verhandlungsrunde aufgerufen hatte, stimmten 97,9 % der Mitglieder für Arbeitskampfmaßnahmen zur Durchsetzung der Forderungen. Damit wäre der Weg auch für längere und unbefristete Arbeitsniederlegungen
grundsätzlich frei.

Darum geht es

WBO und Ver.di ringen in der Manteltarifrunde u.a.  um eine Pausenregelung nach dem Arbeitszeitgesetz, eine Vereinheitlichung der Sonntags- und Nachtzuschläge auf höherem Niveau sowie die Aufnahme von Verhandlungen für eine betriebliche Altersvorsorge.

Heute (26. Juli) wird von beiden Parteien weiter nach einer für beide Seiten zufriedenstellenden Lösung des Tarifkonflikts gesucht.