In Hessen stehen die Busse still

Die Gewerkschaft Ver.di fordert für die rund 4.400 organisierten Fahrerinnen und -fahrer privater Busunternehmen ein deutliches Gehaltsplus, mehr Urlaub sowie die Vergütung fahrplanbedingter Pausen.

Unbefristeter Streik in nahzu allen hessischen Kommunen - damit will Verdi Gehaltsverbesserungen für Busfahrerinnen und -fahrer ereichen. (Foto: Verdi)
Unbefristeter Streik in nahzu allen hessischen Kommunen - damit will Verdi Gehaltsverbesserungen für Busfahrerinnen und -fahrer ereichen. (Foto: Verdi)
Martina Weyh

Chaos im ÖPNV, der Tarifstreit zwischen Verdi und dem LHO legt den Verkehr in ganz Hessen lahm. Bereits gestern hatten nach Gewerkschaftsinformationen 3.100 Busfahrer in den Kommunen des gesamten Bundeslandes die Arbeit niedergelegt, um den Gehaltsforderungen ihrer Gewerkschaft Nachdruck zu verleihen.

„Fast alle, die wir aufgerufen haben, waren heute auf der Straße vor ihren Betriebshöfen. Die Busse standen weitgehend still, die Stimmung unter den Fahrern ist entschlossen. Sie wollen ein verhandelbares Angebot von den Arbeitgebern“, so Streikleiter Jochen Koppel. Wie lange der Streik noch andauern wird, hängt davon ab, wann die Verhandlungsführer sich wieder aufeinander zubewegen.

Ver.di fordert eine Erhöhung des Grundgehalts von jetzt 13,50 Euro auf 16,60 Euro die Stunde. Darüber hinaus soll der Urlaub von derzeit 25 auf 30 Tage innerhalb der geforderten 5-Tage-Woche erhöht werden. ver.di-Mitglieder sollen zwei zusätzliche Urlaubstage erhalten. Außerdem fordert die Gewerkschaft, fahrplanbedingte Pausen/Wendezeiten komplett zu vergüten.

Der Landesverband hessischer Omnibusunternehmer (LHO) hatte zuletzt angeboten, den Ecklohn in den kommenden vier Jahren schrittweise auf 15,60 Euro pro Stunde zu erhöhen. Ver.di erwartet jedoch ein verbessertes Angebot vom LHO, die Fahrerinnen und -fahrer werden deshalb wohl bis auf Weiteres im Ausstand bleiben.

Nach Ansicht des LHO widersprechen Ver.dis Lohnforderungen jedoch der vor zwei Jahren gemeinsam – auch mit den öffentlichen Aufgabenträgern – ausgehandelten Preisgeleitklausel, dem sogenannten Hessen-Index, der eine Fortschreibung der Lohnkosten in üblicher Höhe vorsieht und aus Sicht des Verbandes die im Raum stehenden Forderungen nicht einmal ansatzweise ausgleichen kann.