Update Tarifstreit im Ländle: Auch dritte Verhandlungsrunde ergebnislos

Alle guten Dinge waren nicht drei: Auch die dritte Verhandlungsrunde zwischen dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) und der Gewerkschaft Verdi am 20. Mai ging ohne Ergebnis zu Ende – am 30. Mai wird weiterverhandelt.

Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. (Foto: LVL Jäger)
Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. (Foto: LVL Jäger)
Martina Weyh

Auch die dritte Verhandlungsrunde nach dem landesweiten ganztägigen Streik am 16. Mai zwischen dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) und der Gewerkschaft Verdi über einen neuen Lohntarifvertrag blieb ergebnislos –  wieder konnte keine für beide Seiten tragfähige Lösung gefunden werden.

Der WBO bekräftigte nach eigenen Angaben am 20. Mai sein Angebot aus Runde 2, zu dem auch die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie in der maximal möglichen Höhe von 3.000 Euro
steuerfrei als Teil des Lohntarifabschlusses gehört.

„Der WBO hat ein gutes Angebot vorgelegt“, betont WBO-Tarifkommissionsvorsitzender Horst Windeisen. „Wir warten nun auf ein Signal der Gewerkschaft, dass die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie ein wesentlicher Bestandteil des Tarifabschlusses sein wird und damit auch flächendeckend an die Fahrerinnen und Fahrer ausgezahlt werden kann. Das lehnt die Gewerkschaft bislang ab, dabei findet sich diese Leistung aktuell in sämtlichen Lohntarifabschlüssen wieder.“

Verdi fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das ist aus Sicht des Arbeitgeberverbandes „absolut inakzeptabel".

„Die Gewerkschaft blockt massiv“, so Yvonne Hüneburg, Geschäftsführerin des WBO. „Im Interesse aller Beteiligten brauchen wir ein Vorankommen am Verhandlungstisch."

Mit Blick auf die vergangenen Streikmaßnahmen heißt es aus den Reihen des Branchenverbandes, dass Verdi die Verhandlungen wiederholt auf dem Rücken der Fahrgäste austrage. Das sei „wenig zielführend und unangemessen“, störe insbesondere den Schulbetrieb und belaste Schüler, Eltern und Rektoren. Am 30. Mai treffen sich beide Seiten zur vierten Verhandlungsrunde.