Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will Dienstwagenprivileg für Deutschlandticket deckeln

(dpa) Ab 2025 sollen die Kosten für das Deutschlandticket steigen. Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow hat eine Idee, wie man das verhindern könne. Sein Vorschlag: das Dienstwagenprivileg deckeln - und auf Wagen der Mittelklasse zu beschränken.

Unkonventioneller Vorschlag: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will das Deutschlandticket über ein gedeckeltes Dienstwagenprivileg finanzieren. (Foto: Carsten Koall/dpa)
Unkonventioneller Vorschlag: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will das Deutschlandticket über ein gedeckeltes Dienstwagenprivileg finanzieren. (Foto: Carsten Koall/dpa)
Franziska Neuner
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält eine Preissteigerung beim Deutschlandticket im kommenden Jahr für inakzeptabel.

 

Eine Preiserhöhung sei eine Frechheit, wenn nicht wenigstens nach Finanzierungsmöglichkeiten für eine Preisstabilität gesucht werde, sagte Ramelow bei einer Wahlkampfveranstaltung der Linken in Erfurt.

Er schlug vor, das Dienstwagenprivileg wenigstens zu deckeln - und damit auf Mittelklasseautos zu begrenzen und es nicht mehr für Premiumautos und große SUV anzuwenden. "Dann wäre Geld da für das Deutschlandticket", sagte Ramelow.

Geringere Steuereinahmen durch steuerlichen Vorteil

Das Dienstwagenprivileg ist ein steuerlicher Vorteil für Menschen, die ihren Dienstwagen auch privat nutzen können. Nach Schätzung kostet es den Staat durch geringere Steuereinnahmen jährlich einen Milliardenbetrag. Allerdings sind Dienstwagen ein wichtiges Marktsegment für einige der großen deutschen Autohersteller.

Die Verkehrsminister hatten sich in der vergangenen Woche darauf verständigt, dass der Preis für das Deutschlandticket in diesem Jahr voraussichtlich bei 49 Euro bleiben soll. Für das Jahr 2025 haben die Verkehrsminister der Länder jedoch eine Preiserhöhung angekündigt. Noch ist unklar, wie teuer das Ticket im Zuge der Haushaltskonsolidierung des Bundes werden soll.