Weltweit steigende Reiseabsichten

Die Stimmung für internationale Reisen hellt sich auf. Besonders hohes Interesse herrscht in den wichtigen Quellmärkten für Deutschland.

Die Koffer sind gepackt in vielen Ländern für den Sommerurlaub – gerade in Deutschland. (Foto: Pixabay)
Die Koffer sind gepackt in vielen Ländern für den Sommerurlaub – gerade in Deutschland. (Foto: Pixabay)
Claus Bünnagel

Weltweit wollen 2021 wieder mehr Menschen auf Reisen gehen als im Coronajahr 2020. Mit seiner starken Markenperformance hat das Reiseland Deutschland Chancen, an der wachsenden Reiselust zu partizipieren. Diese Analyse entwickelt die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) auf Basis der jüngsten Studien von IPK International, die in mehreren Befragungswellen die Auswirkungen von Covid 19 auf den internationalen Tourismus sowie die Entwicklung der Reiseabsichten untersucht. 

Auslandsreisen wieder im Fokus

Generell steigt die Absicht, Auslandsreisen zu unternehmen in allen untersuchten Ländern von 50 % im Mai 2020 auf 62 % in der jüngsten Befragungswelle im Januar 2021. Am stärksten sind die Auslandsreiseabsichten in Europa mit 72 % ausgeprägt. Amerika folgt mit 53 % vor Asien mit 41 %. Weltweit sind die Reiseabsichten der Millennials und der Generation X sowie der Angehörigen gehobener Einkommens- und Bildungsschichten stärker ausgeprägt als bei den „Babyboomern“ (Gruppe ab 55 Jahre). 

Perspektiven für Reiseland Deutschland 

Das Reiseland Deutschland steht zu Beginn des Jahres 2021 bei den weltweiten Reiseabsichten auf Platz 2 im internationalen Destinationsranking: 24 % der Befragten in 18 wichtigen Quellmärkten des deutschen Incomingtourismus beabsichtigen, in diesem Jahr nach Deutschland zu reisen. Auf dem ersten Platz der Reiseabsichten liegt Spanien, auf den Folgeplätzen nach Deutschland liegen Italien, Frankreich und die USA. 

Die Städte sind auch in Pandemiezeiten Deutschlands Touristenmagnet Nummer 1. Städtereisen führen mit 50 % auf der Skala der Reiseabsichten für das Jahr 2021. Naturorientierter Urlaub auf dem Land und in den Bergen folgt mit 41 %. 34 % der Befragten wollen Bade-/Strandurlaub in Deutschland machen. 

Das unterstreicht die Travel Sentiment-Studie der European Travel Commission (ETC). In der 5. Befragungswelle (Ende Dezember 2020/Anfang Januar 2021) waren City-Life-Enthusiasts die quantitativ größte Gruppe, die bereits in den kommenden sechs Monaten wieder verreisen wollen. 

Die Verkehrsmittelwahl

Beim Modalsplit der Verkehrsmittel hebt sich Deutschland deutlich vom globalen Profil ab: Weltweit präferieren 79 % der Befragten die Anreise per Flugzeug, 38 % den eigenen Pkw, 12 % die Bahn und 7 % den Bus. In Europa profitiert Deutschland von seiner zentralen Lage: 52 % der Deutschlandinteressierten wollen fliegen, 45 % den PKW nutzen, 19 % die Bahn und 9 % den Bus. 

Europa ist und bleibt die wichtigste Quellregion für Deutschlands Incomingtourismus. Die generell hohe Auslandsreisebereitschaft auf dem Kontinent und unser breit aufgestelltes touristisches Profil und Angebot mit Städten, Kultur, Naturlandschaften und Aktivangeboten münden in die starke Position Deutschlands im Destinationsranking. Damit sehen wir gute Perspektiven für eine Recovery des deutschen Incoming-Tourismus. (DZT-Vorstandsvorsitzende Petra Hedorfer) 

Reiseentscheidung und -planung 2021 

Die Covid 19-Pandemie wird nach der jüngsten Umfrage von IPK International auch 2021 das Reiseverhalten im internationalen Tourismus prägen. „Health & Safety“ genießen für europäische Reisende nach dem ETC-Monitoring mit Abstand die höchste Priorität. 

Die von IPK International untersuchten Reiseabsichten deuten auf eine deutliche Belebung der Nachfrage in der Hauptsaison zwischen Mai und Oktober hin. Über 80 % würden in diesem Zeitfenster verreisen. Diese Aussage unterstützt das Monitoring Sentiment for Domestic and Intra-European Travel der ETC. Laut der fünften Befragungswelle dieser Studie im Januar 2021 wollen 54 % der Europäer in den nächsten sechs Monaten verreisen, in der Dezember-Umfrage waren es noch 52 %, im November 49 %. 

Diese und weitere Informationen sind auch in der Broschüre „Zahlen – Daten – Fakten 2020“ dargestellt, die im Anhang downloadbar ist.