Seestadt Bremerhaven: bald barrierefrei

Gemeinsam mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe und der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe richtet die Seestadt im kommenden April den ersten überregionalen Kongress zum Thema Barrierefreiheit in touristischen Einrichtungen aus.

In Bremerhaven gibt es barrierefreie Strandkörbe. Im Bild die erste und zweite Vorsitzende des InklusionbeiratsHeima Schwarz-Grote und Silvana Nowacki. (Foto: Dörte Behrmann/Erlebnis Bremerhaven GmbH)
In Bremerhaven gibt es barrierefreie Strandkörbe. Im Bild die erste und zweite Vorsitzende des InklusionbeiratsHeima Schwarz-Grote und Silvana Nowacki. (Foto: Dörte Behrmann/Erlebnis Bremerhaven GmbH)
Martina Weyh

Die Seestadt will barrierefrei werden und erwirbt gerade das Zertifikat „Tourismusort Barrierefreiheit geprüft“. Damit wäre sie nach eigener Aussage die erste Stadt bundesweit mit diesem Siegel. Darüber hinaus richtet Bremerhaven erstmalig vom 15. bis 16. April 2019 einen überregionalen Kongress zum Thema „Touristische Einrichtungen barrierefrei erleben“ aus, bei dem Menschen mit Behinderung im Fokus stehen.

Die verantwortliche Tourismuszentrale Erlebnis Bremerhaven GmbH kooperiert dafür mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe. Gemeinsam mit dem Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel und der Bundesvorsitzenden der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V., Ulla Schmidt, werden rund hundert Fachleute aus allen Bereichen der Behindertenverbände und touristischen Leistungskette erwartet. Gefüllt werden die beiden Kongresstage mit praxisnahen und zukunftsorientierten Vorträgen. Im Rahmen des Kongresses ist auch der Besuch der Sehenswürdigkeiten geplant die bis dato schon einen barrierefreien Zugang haben.

Barrierefreie Strandkörbe

Bremerhaven hat die Bedeutung des barrierefreien Tourismus schon länger erkannt. Seit 2016 gibt es auch barrierefreie Strandkörbe in der Stadt am Meer. Im Strandbad stehen sie an einem Holzsteg und können ohne fremde Hilfe mit Rollstuhl oder Rollator angefahren werden. Entwickelt wurden sie im Rahmen eines studentischen Projekts im Nordseeheilbad Cuxhaven. Sie sind deutlich breiter als übliche Strandkörbe, verfügen über eine erhöhte Sitzbank und eine Rampe, die mit dem Rollstuhl bequem befahren werden kann. Der zusätzliche Platz kann auch für einen Multifunktionstisch, einen Rollator oder Kinderwagen verwendet werden. Gefertigt werden die sogenannten Mehrkörbe mittlerweile in Serie vom Heringsdorfer Korbwerk auf der Insel Usedom, der ältesten noch produzierenden Strandkorbmanufaktur in Deutschland.