14. Mitteldeutscher Omnibustag: Zukunft fest im Blick

Auf der Veranstaltung im thüringischen Gera waren sich die Dienstleister einig, dass sie ihren Platz im umweltfreundlichen Mobilitäts-Mix von morgen behaupten und ausbauen wollen.

Der Omnibus wird auch in Zukunft eine entscheidende Rolle im Mobilitäts-Mix spielen, davon sind die Veranstalter überzeugt. Von links, Helmut Jetschke, LSOT-Vorsitzender, Mario König, MDO-Vorsitzender, Tilman Wagenknecht, MDO-geschäftsführer und Kai Neumann, Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. (Foto: Tonya Schulz)
Der Omnibus wird auch in Zukunft eine entscheidende Rolle im Mobilitäts-Mix spielen, davon sind die Veranstalter überzeugt. Von links, Helmut Jetschke, LSOT-Vorsitzender, Mario König, MDO-Vorsitzender, Tilman Wagenknecht, MDO-geschäftsführer und Kai Neumann, Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. (Foto: Tonya Schulz)
Martina Weyh

Der Mitteldeutsche Omnibustag wurde gemeinsam vom Landesverband Sächsischer Omnibus- und Touristikvertreter (LSOT), dem Verband Mitteldeutscher Omnibusunternehmer (MDO) sowie dem Verband der Omnibusunternehmer Sachsen-Anhalt (VSAO) ausgerichtet, die das Linienangebot mit 7.500 Bussen und 10.000 Mitarbeitern sicherstellen und jährlich rund 370 Millionen Fahrgäste in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befördern. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Gemeinsam in die Zukunft“ stand, beschäftigte sich vor allem mit den Themen Vernetzung Digitalisierung, Barrierefreiheit, alternative Antriebe und zunehmender bereits überbordender Bürokratie. Bei der Verkehrswende fordern die mitteldeutschen Omnibusunternehmer von der Politik Unterstützung und Gleichberechtigung.

„Wir setzen auf eine enge Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern“, so MDO-Geschäftsführer Tilman Wagenknecht. Wichtig sei ein hochwertiges, umweltfreundliches, flexibles und komfortables Angebot in Stadt und Region sowie im Reise- und Fernverkehr. Die von der Politik geforderten Modernisierungsmaßnahmen wie Digitalisierung, Barrierefreiheit und alternative Antriebe würden seiner Ansicht nach bereits von den Omnibusunternehmern in die Wege geleitet oder seien, soweit es Finanzierung und Infrastruktur zuließen, bereits Realität.

Mario König, Vorsitzender des MDO, warnte mit Blick auf die stagnierenden Fördermittel die Politik vor der Gefahr, „das System mit seinen Forderungen überlasten“. Die Unternehmen benötigen in der rasanten Verkehrswende vor allem entsprechende finanzielle Mittel und langfristige Förderzusagen. Weiterhin müsse die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen wie schnelles Internet, behindertengerechte Gestaltung sowie eine umfassende Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität schaffen.

Weiterer Kritikpunkt der Omnibusunternehmer aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt war die zunehmende Bürokratie vor allem in der Bustouristik. Viele gesetzlichen Vorgaben unter anderem Maut, Durchfahrtsverbote, Lenk- und Ruhezeitenregelung dienten zwar vermeintlich der weiteren Erhöhung der Sicherheit, verteuerten und verknappten aber das Mobilitätsangebot für den Fahrgast. Kai Neumann vom Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer sah das Problem vor allem darin, „dass der der Bus in einen Topf mit dem Güterverkehr geworfen wird“.

Darüber, dass der moderne Bus das sauberste und sicherste Verkehrsmittel ist, waren sich alle Teilnehmer einig. Die TÜV-Hauptuntersuchung 2018 fand bei 85 Prozent aller untersuchten 50.000 Fahrzeuge keine oder nur geringe Mängel. Die begleitende Ausstellung in Gera mit rund 50 Fahrzeugherstellern und Dienstleistern rund um den Bus präsentierte technische Neuheiten, häufig direkt von der IAA Hannover. Der Blick in die Buswelt von morgen zeigt innen wie außen elegant gestaltete Fahrzeuge mit hohem Sitzkomfort auch bei Linienbussen. Fahrscheinterminals und Echtzeitanzeigen sollen eine schnelle und flexible Nutzung des Fahrtenangebots ermöglichen. Freier WLAN Zugang ist in den meisten Bussen bereits vorhanden.