Verstärkerbusse im Schülerverkehr: Mehr Busse für mehr Abstand

Die Kosten für den Einsatz von Verstärkerbussen, die von den kommunalen Aufgabenträgern bestellt werden, werden laut LBO zu 100 % vom Freistaat übernommen.

Der LBO appelliert an die bayrischen Busunternehmen, die Möglichkeit von zu 100 % geförderten Verstärkerfahrten im Schülerverkehr stärker in Anspruch zu nehmen. (Foto: Bünnagel)
Der LBO appelliert an die bayrischen Busunternehmen, die Möglichkeit von zu 100 % geförderten Verstärkerfahrten im Schülerverkehr stärker in Anspruch zu nehmen. (Foto: Bünnagel)
Claus Bünnagel

Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) appelliert an alle Schul- und Aufgabenträger, mehr Busse in der Schülerbeförderung einzusetzen. Der Freistaat Bayern finanziere auch weiterhin den Einsatz von zusätzlichen Verstärkerfahrten im Schülerverkehr. Das sei wichtig und richtig, um Gedränge zu vermeiden und möglichst großen Abstand zu schaffen – helfe aber nur, wenn die Kostenübernahme durch den Freistaat auch genutzt wird und vor Ort mehr Busse eingesetzt werden. 

Weitere 20 Mio. Euro

Seit September 2020 übernimmt der Freistaat Bayern die Kosten für den Einsatz von Verstärkerbussen in der Schülerbeförderung. Neben der Maskenpflicht ist das eine wichtige Schutzmaßnahme für alle Schüler, die für den Schulweg auf den Bus angewiesen sind. Der LBO begrüßt daher die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, die Finanzierung von Verstärkerbussen im Schülerverkehr erneut bis zu den Sommerferien zu verlängern und hierfür weitere 20 Mio. Euro bereitzustellen. 

Das ist die richtige Maßnahme im Kampf gegen das Coronavirus und ein wichtiges Signal für alle Fahrgäste – aber nur dann, wenn es vor Ort auch genutzt wird. Vielerorts wird auf den Einsatz von Verstärkerbussen noch verzichtet. (LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl)

Reisebusse einsetzen

Infektionsschutz dürfe nicht erst im Klassenzimmer beginnen, so der Verband. Omnibusse seien das am meisten genutzte Verkehrsmittel für den Schulweg. Bayernweit gelte zwar im gesamten Nah- und Schulbusverkehr eine Mund-Nasen-Bedeckungspflicht für Kinder ab sechs Jahren und eine FFP2-Maskenpflicht ab 15 Jahren. Doch der beste Schutz vor Ansteckung sei immer noch Abstand. Die Kostenzusage des Freistaats ermögliche es den Aufgabenträgern, durch die Anmietung weiterer Fahrzeuge, z.B. aktuell nicht benötigter Reisebusse, diese wichtige Schutzmaßnahme umzusetzen. Das schütze die Gesundheit der Fahrgäste und helfe auch den mittelständischen Busunternehmen. 

Unverständlich, warum das nicht überall genutzt wird. Desto mehr Fahrzeuge, desto mehr Abstand, umso weniger Ansteckungsgefahr. (Rabl)

Freistaat übernimmt 100 % der Kosten

Die Kosten für den Einsatz von Verstärkerbussen, die von den kommunalen Aufgabenträgern bestellt werden, würden zu 100 % vom Freistaat übernommen. Der LBO appelliert daher an alle Aufgabenträger, den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge vor Ort zu prüfen. Zuwendungsfähig seien zusätzliche Verkehrsleistungen an Schultagen zwischen dem 8. September 2020 und dem Ende des Schuljahrs. Die förderfähigen Kosten seien auf 4 Euro je Wagenkilometer oder einen Tageshöchstsatz von 300 Euro begrenzt. Es gelte der jeweils höhere Betrag. Der LBO unterstütze die Kommunen weiterhin bei der Vermittlung von Verkehrsunternehmen mit freien Kapazitäten.