Pilotprojekt TUM/dmo: Moia soll auch nach München kommen

Ein Konsortium aus der VW-Tochter MOIA, dmo und der TU München entwickelt Betriebskonzepte für einen möglichen On-Demand-Service in der bayrischen Landeshauptstadt. Entwicklung von verschiedenen Szenarien, mit konventioneller und automatisierter E-Fahrzeugflotte. Das Projekt endet noch 2023.

Von der Elbe an die Isar: Moia eruiert den Einsatz in der bayerischen Landeshauptsstadt im Rahmen eines Pilotprojekts. In Hamburg sind mittlerweile auch Hochdachvarianten des VW e-Crafter im Einsatz, die sich auch für den Rollstuhltransport eignen. | Foto: Moia
Von der Elbe an die Isar: Moia eruiert den Einsatz in der bayerischen Landeshauptsstadt im Rahmen eines Pilotprojekts. In Hamburg sind mittlerweile auch Hochdachvarianten des VW e-Crafter im Einsatz, die sich auch für den Rollstuhltransport eignen. | Foto: Moia
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München (TUM) und dem Beratungsunternehmen dmo – digital mobilities consultants unterstützt der Ridepooling-Anbieter MOIA die Landeshauptstadt München seit Ende letzten Jahres bei der Umsetzung ihrer Mobilitätsstrategie. Der Ausbau der Shared Mobility ist einer der zentralen Bestandteile der Mobilitätstrategie 2035, mit der das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München für ihre Bürger*innen eine sichere, nachhaltige und effiziente Mobilität sichern möchte. Gut ein Viertel der Wege, die die Menschen bislang im motorisierten Individualverkehr pro Tag in München zurücklegen, soll perspektivisch auf geteilte Mobilitätslösungen verlagert werden.

Das Konsortium entwickelt dafür in den kommenden Monaten im Auftrag der Landeshauptstadt und in enger Abstimmung mit den relevanten Stakeholdern, wie der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) oder dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), Szenarien, die aufzeigen, wie ein Ridepooling-Service in München aussehen könnte, wie er konfiguriert werden kann, welche Entwicklungspotenziale er hätte und wie er sich auf das Gesamtverkehrsgeschehen in der Landeshauptstadt auswirken würde.

Jeder bringt seine Expertise ein

Der Ridepooling-Anbieter aus dem VW-Konzern bringt seine langjährige Expertise beim Aufbau und Betrieb großer Ridepooling-Flotten in Hamburg und Hannover in das Projekt ein. Zudem verfügt das Unternehmen durch die eigene Begleitforschung über umfassende Daten zur Shared Mobility in Großstädten, auf die man bei der Beratung von Städten zurückgreifen kann. Die Technische Universität München bringt ihre Expertise im Bereich der Analyse von Verkehrsverhalten sowie der Entwicklung und Anwendung von Verkehrsmodellen in das Konsortium ein. Die Arbeitsgruppe „Verkehrsverhalten“ von Prof. Dr. Rolf Moeckel entwickelt dafür ein agentenbasiertes Nachfragemodell für die Metropolregion München, das die künftige Ridepooling-Nachfrage simuliert. Die dmo wiederum unterstützt mit ihren Erfahrungen in der Konzeptionierung und Umsetzung von On-Demand-Verkehren aus der Perspektive einer ganzheitlichen Mobilitätsplanung.

Im Detail entwickelt das Konsortium dann verschiedene Szenarien, mit fahrer:innenbetriebenen als auch mit automatisierten Fahrzeugflotten. Die Szenarien berücksichtigen verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Bediengebietszuschnitte, Flottengrößen oder mögliche Preismodelle. Damit soll aufgezeigt werden, wie das Zusammenspiel des Ridepoolings optimal mit anderen Verkehrsträgern und Verkehrssystemen in der Stadt funktioniert und der Service bestmöglich dazu beitragen kann, die Mobilitätsnachfrage in München in Zukunft effizient, flexibel und nachhaltig bedienen zu können. Um einzelne Fragestellungen zu bearbeiten, befindet sich das Konsortium in einem engen Austausch mit den relevanten Stakeholdern der Stadt. Das Projekt endet im Juni 2023.