On-Demand: Mit „callheinz“ durch die Landkreise Kitzingen und Schweinfurt

Die ÖPNV-Verstärkung fährt im Mai zunächst mit vier konventionell angetriebenen Kleinbussen – zwei Mercedes-Benz Vito und zwei VW Crafter – vor. Letztere sind auf die Beförderung von Personen mit eingeschränkter Mobilität ausgelegt.

Mit dem neuen zunächst auf fünf Jahre angelegten On-Demand-Angebot „callheinz“, dass im kommenden Monat startet, soll in den beiden bayerischen Landkreisen eine bessere ÖPNV-Anbindung ermöglicht werden. (Foto: Nahverkehr Mainfranken)
Mit dem neuen zunächst auf fünf Jahre angelegten On-Demand-Angebot „callheinz“, dass im kommenden Monat startet, soll in den beiden bayerischen Landkreisen eine bessere ÖPNV-Anbindung ermöglicht werden. (Foto: Nahverkehr Mainfranken)
Martina Weyh

Der ländliche Raum, ein vom ÖPNV meist verwaistes Gebiet – das soll sich im Mai in den beiden bayerischen Landkreisen Kitzingen und Schweinfurt ändern. Unter dem ironischen Slogan „heinz fährt, wo sonst keins fährt“ sind dann vorerst vier konventionell angetriebene Kleinbusse zwei Mercedes-Benz Vito und zwei VW Crafter, letztere  – barrierefrei mit Rollstuhlrampe bzw. Liftsystem ausgestattet – als On-Demand-Shuttles „callheinz“ auf Achse. Mittelfristig sollen sie durch die elektrisch angetriebene Mercedes Benz Vito ersetzt werden. Als Verstärkerfahrzeuge sollen zeitnah zwei Mercedes-Benz Citan ebenfalls als Verbrenner hinzukommen.

Nach Angaben des Nahverkehrsbeauftragten des Landratsamtes Kitzingen, Bernhard Hornig, war eigentlich vom Start weg der Einsatz elektrischer „callheinz“-Shuttles vorgesehen – aufgrund der aktuellen Liefersituation im Fahrzeugbereich allgemein, und gerade im Bereich der Elektrofahrzeuge, mussten jedoch Übergangszeiträume mit Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb einplant werden.

„Leider liegen uns aktuell keine konkreten Informationen vor, wann die vier bestellen E-Fahrzeuge vom Typ Mercedes-Benz eVito geliefert werden und einsatzbereit sind und die Übergangsfahrzeuge ersetzen können. Aktuell gehen wir davon aus, dass zwei dieser Fahrzeuge ab frühestens Ende 2023 zum Einsatz kommen können und ab Anfang 2024 zwei weitere, sobald die notwendigen Umrüstungsarbeiten für die Beförderung von Personen mit eingeschränkter Mobilität abgeschlossen sind, so Hornig.

Das Angebot wurde von den zwei Landkreisen gemeinsam mit der Nahverkehr Mainfranken GmbH entwickelt, die auch für die Disposition und Vermarktung verantwortlich zeichnet. Finanziert wird der zunächst auf fünf Jahre angelegte On-Demand-Service durch die beiden Landkreise Schweinfurt und Kitzingen, darüber hinaus hat der Freistaat Bayern nach Angaben des Landkreises Schweinfurt eine Bezuschussung in Aussicht gestellt.

Auch das Deutschlandticket gilt bei der Nutzung

Ab Starttermin können die „callheinz“-Shuttles kostenfrei sowohl über eine App oder Hotline gebucht werden. Die Kosten für eine Fahrt sind vom gültigen ÖPNV-Tarif abhängig. Bezahlt wird via PayPal oder Kreditkarte übers Handy oder bar in den Kleinbussen. Auch das 49-Euro-Ticket gilt für „callheinz“.

Hier nimmt „callheinz“ Verbindung auf

Rund um Kitzingen hält die „callheinz“-Flotte in Volkach, Prichsenstadt, Wiesentheid, Geiselwind, Abtswind, Rüdenhausen und in der Gemeinde Castell, jeweils mit allen Stadt- beziehungsweise Ortsteilen. Im Landkreis Schweinfurt sind sie in Gerolzhofen, Kolitzheim, Sulzheim, Grettstadt, Dingolshausen, Donnersdorf, Michelau im Steigerwald, Frankenwinheim, Lülsfeld, Oberschwarzach, jeweils mit allen Gemeindeteilen sowie den Gemeindeteilen Heidenfeld und Hirschfeld unterwegs.

Die „callheinz“-Flotte ist von montags bis freitags zwischen 5 Uhr und 23 Uhr im Einsatz, am Wochenende und an Feiertagen zwischen 7 Uhr und 21 Uhr.

Die 6-Sitzer der „callheinz“-Flotte holen die Fahrgäste entweder an bestehenden ÖPNV-Haltestellen oder weiteren, definierten virtuellen Haltestellen ab. Von dort werden sie zum jeweils gültigen ÖPNV-Tarif zu geeigneten Umsteigemöglichkeiten auf den regulären Linienverkehr gebracht – oder direkt ans Ziel, wenn kein zeitlich passender Bus verkehrt, heißt es auf der Webseite des Landratsamtes Schweinfurt.

Ausführliche Informationen soll es zum offiziellen Start des Angebots auch über die Website callheinz.de geben.