In Jena macht ein Bus Front gegen Rassismus
Ein Jahr lang wird ein besonderer Linienbus in der thüringischen Universitätsstadt Jena auf wechselnden Strecken eingesetzt – unter dem weltweit bekannten Hashtag #saytheirnames sind darauf die Namen von mehr als 200 Toten zu lesen, die seit 1990 in Deutschland Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt wurden.
Elf Jahre nach Bekanntwerden des NSU, dessen Kernmitglieder aus Jena stammten, wolle man
„mit dem Projekt verdeutlichen, dass extrem rechte Gewalttaten weder mit dem NSU begannen, noch endeten", erklärt Alexander Krampe von der federführenden Partnerschaft für Demokratie Jena.
Mit dem Appell „Steig ein und mach dich stark gegen Rassismus und Antisemitismus, für Vielfalt und Miteinander!“ sind alle Menschen der Stadt Jena aufgerufen, sich für eine lebenswerte Gesellschaft für alle einzusetzen, die diese Werte teilen.
Im Innenraum des Busses machen Plakate auf das Anliegen des Projektes aufmerksam und geben Handlungsempfehlungen im Umgang mit rechten, rassistischen und antisemitischen Angriffen – speziell in der Öffentlichkeit sehen sich Betroffene rechter Gewalt verschiedenen diskriminierenden Situationen ausgesetzt, auch der ÖPNV kann ein solcher Angstraum sein.
Das Projekt entstand auf Initiative der Lokalen Partnerschaft für Demokratie Jena in Kooperation mit KoKont, ezra – der Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, dem Migrations- und Integrationsbeirat Jena, MigraNetz Thüringen e.V., Ansole e.V., dem Fachdienst für Migration und Integration Jena, der Jungen Gemeinde Stadtmitte, der Antidiskriminierungsstelle der Stadt Jena und mit Unterstützung des Oberbürgermeisters Dr. Thomas Nitzsche.
Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) unterstützt das mit Bundesgeldern finanzierte Projekt und sieht in der Buskampagne „einen wichtigen Beitrag zum Gedenken an die Opfer“. Rassismus und Ausgrenzung habe in Jena keinen Platz, so der OB.
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