50 Jahre Familie Konrad Auwärter in Pilsting

Das Jahr 1973 markierte nicht nur den Beginn einer neuen Ära für die Familie Auwärter, sondern auch den Startpunkt für eine außergewöhnliche Karriere von Konrad Auwärter.

Christa und Dr.-Ing. E. h. Konrad Auwärter. Seit 1973 ist Pilsting ihr Lebensmittelpunkt, in der niederbayerischen Marktgemeinde haben sie ihr Lebenswerk begründet. (Foto: Automobil-Park Auwärter)
Christa und Dr.-Ing. E. h. Konrad Auwärter. Seit 1973 ist Pilsting ihr Lebensmittelpunkt, in der niederbayerischen Marktgemeinde haben sie ihr Lebenswerk begründet. (Foto: Automobil-Park Auwärter)

In diesem Jahr blickt man in der Gemeinde Pilsting und im Automobil-Park Auwärter auf eine besondere Geschichte zurück: 50 Jahre Familie Konrad Auwärter in Niederbayern. Im Dezember 2023 ist es genau 50 Jahre her, dass Konrad Auwärter mit seiner Frau Christa und seinen Kindern von Stuttgart nach Pilsting umgezogen ist, um die Leitung des zweiten Neoplan-Werks zu übernehmen. Mittlerweile ist die Familie in Niederbayern tief verwurzelt und Pilsting ist längst zu ihrem Lebensmittelpunkt geworden. An die Stelle der inzwischen geschlossenen Neoplan-Produktionsstätte ist der Automobil-Park Auwärter getreten, in dessen Museum die bewegende Familien- und Unternehmensgeschichte dokumentiert und hautnah erlebbar gemacht wird.

Beginn einer neuen Ära

Das Jahr 1973 markierte nicht nur den Beginn einer neuen Ära für die Familie Auwärter, sondern auch den Startpunkt für eine außergewöhnliche Karriere von Konrad Auwärter. Unter seiner Leitung und dem sukzessiven Ausbau erwies sich das Pilstinger Neoplan-Werk als ein bedeutender Produktionsstandort, der durch sein ungewöhnlich schnelles Wachstum beeindruckte. Von zuerst rund 120 Mitarbeitern wuchs die Belegschaft rasch auf 600 an. Konrad Auwärter bewies dabei nicht nur eine „glückliche Hand“ in der Standortleitung, sondern auch großes persönliches Engagement, Führungskraft und Mitarbeitermotivation. Die eher familiäre Unternehmenskultur, geprägt von einem starken „Wir-Gefühl“, machte das Werk zu einem Anziehungspunkt für Besucher und Kunden aus aller Welt. Omnibusse „Made in Pilsting“, allen voran der Reisebus „Jetliner“, der ebenfalls vor 50 Jahren Premiere feierte, sowie eine ganze Reihe von internationalen Exportgroßaufträgen haben die niederbayerische Marktgemeinde bekanntgemacht. Am Ende verließen 4.050 Exemplare des beliebten Allrounders die Werkshallen.

600 Auszubildende

Konrad Auwärter legte dabei immer besonderen Wert auf das Ausbildungswesen und unterstützte die Ausbildung von Facharbeiternachwuchs sowie kaufmännischen Berufen. Etwa 600 Auszubildende haben über die Jahre ihre Lehre im Werk absolviert, wobei die Hälfte von ihnen im Anschluss einen dauerhaften Arbeitsplatz fand – eine Zusage, die allen bei Lehrbeginn garantiert wurde.

Einsatz für das Ehrenamt

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagieren sich Konrad Auwärter und seine Frau Christa tatkräftig in der niederbayerischen Marktgemeinde. Die aus dem Schwäbischen stammende Familie betrachten sie als die wichtigste Einheit unserer Gesellschaft und legen großen Wert auf den harmonischen Dreiklang von Familie, Beruf und bürgerlichem Engagement. Ihr Credo „Wer gestalten will, muss sich engagieren“ spiegelt sich in ihrem Einsatz für das Ehrenamt und das Gemeinwohl wider. „Konrad Auwärters privates Auftreten geht von der Überzeugung aus, dass es uns allen besser geht, wenn wir uns gegenseitig helfen“, heißt es aus den Reihen des Automobil-Parks Auwärter. Er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und habe sich während seiner beruflich aktiven Zeit in der Kommunalpolitik und in selbstverwaltenden Organisationen wie z.B. Verbänden, Krankenkassen, Vereinen u.v.m. engagiert.

Präsent in der Oldtimerszene

Nach dem Verkauf der Gottlob Auwärter GmbH und der Schließung des Neoplan-Werks widmete sich Konrad Auwärter der Familiengeschichte, die er für die Nachwelt aufzeigen und erhalten möchte. In der lebendigen Omnibus-Oldtimerszene ist er seit Jahren omnipräsent und ein vielgefragter Ansprechpartner, der sich auch gerne für Zukunftsthemen engagiert – wie etwa die Einführung von klimaneutralen, synthetischen Kraftstoffen für historische Fahrzeuge. Als Mäzen der Oldtimerszene hat er mit der Interessengemeinschaft Historische Omnibusse ein internationales Netzwerk von Liebhabern nostalgischer Omnibusse initiiert, und als Zeitzeuge und Betreiber des Automobil-Parks Auwärter ist es ihm eine Herzenssache, sein Wissen und seine Erfahrung an die jüngere Generation weiterzugeben.

Konrad Auwärter ist seit nunmehr fünf Jahre auch Eigentümer und Betreiber einer außergewöhnlichen automobilen Anlage, die allein schon rein optisch alle Blicke auf sich zieht. Am Standort seiner früheren unternehmerischen Wirkungsstätte hat er die Lebensleistung von Firmengründer Gottlob Auwärter und seiner Nachfolger dokumentiert und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Anhand zahlreicher Exponate möchte er außerdem einen Beitrag leisten, die Tradition des Karosserie- und Fahrzeugbaus zu pflegen und weiterzugeben. 

Tag der offenen Tür

Der Tag der offenen Tür am Sonntag, 3. Dezember 2023, an dem der Automobil-Park für Freunde und Öffentlichkeit geöffnet ist, steht unter dem Motto „50 Jahre Familie Konrad Auwärter in Pilsting“ und wird durch eine Sonderausstellung über den Neoplan Jetliner gekrönt.