175. Geburtstag von Heinrich Büssing

Am 29. Juni 1843 wurde der Pionier im Lkw- und Omnibusbau in Nordsteimke, heute ein Stadtteil von Wolfsburg, geboren.

Ab 1904 baute Büssing insgesamt 400 Fahrgestelle für England, die als Unterbau für die ersten Londoner Oberdeck-Omnibusse dienten. (Foto: MAN Truck & Bus)
Ab 1904 baute Büssing insgesamt 400 Fahrgestelle für England, die als Unterbau für die ersten Londoner Oberdeck-Omnibusse dienten. (Foto: MAN Truck & Bus)
Martina Weyh

Im Juni jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal. Heinrich Büssing, als Konstrukteur ein Pionier im Lkw- und Omnibusbau, gründete 1903 zusammen mit seinen Söhnen die Firma Heinrich Büssing Spezialfabrik für Motorlastwagen, Motoromnibusse und Motoren, Braunschweig. Als erster deutscher Hersteller konzentrierte er sich ausschließlich auf die Produktion von Nutzfahrzeugen und erwarb in diesem Bereich über 150 Patente. Ab 1904 baute Heinrich Büssing insgesamt 400 Fahrgestelle für England, die als Unterbau für die ersten Londoner Oberdeckomnibusse dienten.

Praxisnahe Erprobung auf eigener Buslinie

Mit der Gründung der „Automobil-Omnibus-Betriebs-Gesellschaft Braunschweig“ richtete Büssing, ebenfalls 1904, eine Buslinie ein. Sie diente der praxisnahen Erprobung der von ihm entwickelten Fahrzeuge. Fahrplanmäßig verkehrte ein Omnibus für 20 Personen mit 25 km/h Höchstgeschwindigkeit auf der 15 km langen Strecke Wendeburg-Braunschweig.

Weitere Entwicklung

1906 stieg der Braunschweiger Betrieb in Zusammenarbeit mit Continental in die Entwicklung der ersten Luftreifen ein. 1924 wurde der erste Dreiachsomnibus der Welt mit zwei angetriebenen Hinterachsen vorgestellt. 1929 starb Heinrich Büssing im Alter von 86 Jahren. Seine Söhne führten das Unternehmen erfolgreich weiter, das 1952 rund 4.500 Menschen beschäftigte. In den 1960er-Jahren wurde das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft, die Büssing AG, umgewandelt.

Übernahme durch MAN

In den späten 60er-Jahren nahmen Büssing und MAN eine Geschäftsbeziehung auf mit dem Ziel, sich gegenseitig mit Aggregaten zu beliefern und das jeweilige Verkaufsprogramm mit den eigenen Fahrzeugtypen zu ergänzen. „Die Kooperation bildete den Grundstein für die spätere Übernahme“, sagt Joachim Drees, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus. 1971 übernahm MAN schließlich das Management von Büssing und 1972 auch die Büssing-Werke in Braunschweig und Salzgitter. „Heinrich Büssing war ein Visionär und Vorreiter.

Seine technischen Innovationen haben den Nutzfahrzeugbau maßgeblich beeinflusst. Als Anerkennung für seine Leistungen hat MAN den Büssing-Löwen in sein Logo aufgenommen“, so Drees weiter. Derzeit baut MAN Truck & Bus den Standort Salzgitter mit einer Werksfläche von über 1,1 Mio. Quadratmetern zum Komponentenwerk und internationalen Teileversorger um.