09.02.2007
Redaktion (allg.)
In einem persönlich gehaltenen offenen Brief hat sich Jürgen Röthe, Geschäftsführer der Scalar Wittenberger Omnibusverkehr GmbH, von seinen ÖPNV-Kunden verabschiedet. Hintergrund: Der Busbetrieb hat im Genehmigungswettbewerbs-Verfahren der Lutherstadt Wittenberg, welches als „Wittenberger Modell“ bekannt ist, für 2007 nicht mehr den Zuschlag erhalten. Aus vier Bewerbungsanträgen wurde stattdessen die Vetter GmbH aus dem Landkreis Bitterfeld ausgewählt.
In seinem offenen Brief legt Jürgen Röthe seine Verdienste für den ÖPNV in Wittenberg dar: den Einsatz umweltgerechter Erdgasbusse seit 2004, die Errichtung eines rechnergestützten Betriebsleitsystems, das an 12 Ampelanlagen in der Stadt für freie Fahrt sorgt, und die Schaffung von Ausbildungsplätzen.
Der Busunternehmer schreibt darüber hinaus, dass bei der Vergabe an die Vetter GmbH nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Daher habe er auch ein Verfahren beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg angestrengt: „Leider müssen Anwälte und Gerichte bemüht werden, um die Wahrheit herauszufinden. Üblich ist in der Regel, dass in solchen Fällen die Altbetreiber die Leistung weiterführen; dies gilt leider nicht Wittenberg“. Ausdrücklich weist der Geschäftsführer der Scalar GmbH darauf hin, dass der Unternehmensbereich Reiseverkehr in vollem Umfang weiterläuft.
Auch die Vetter GmbH, die jetzt den Linienverkehr in der Lutherstadt Wittenberg betreibt, ist nicht nur im ÖPNV aktiv. Die Ehefrau des Geschäftsführers, Birgit Vetter, leitet das Busreiseunternehmen Vetter Touristik.