ESWE Verkehr: 21 Mercedes-Benz eCitaro mit Bolloré-Festkörperbatterie

Bis Ende 2021 werden insgesamt 120 Batteriebusse in Wiesbaden zur Verfügung stehen.

Verkehrsdezernent Andreas Kowol (l.) und ESWE-Verkehr-Geschäftsführer Jörg Gerhard stellten die neuen Mercedes-Benz eCitaro mit Bolloré-Festkörperbatterie vor. (Foto: Bünnagel)
Verkehrsdezernent Andreas Kowol (l.) und ESWE-Verkehr-Geschäftsführer Jörg Gerhard stellten die neuen Mercedes-Benz eCitaro mit Bolloré-Festkörperbatterie vor. (Foto: Bünnagel)
Claus Bünnagel

21 Mercedes-Benz eCitaro sowie 56 stationäre Heliox-Ladesäulen hat Wiesbadens Mobilitätsdienstleisters ESWE Verkehr auf dem Omnibushof in der Gartenfeldstraße in Betrieb genommen. Sie ergänzen die bereits vorhandenen zehn Einheiten desselben Fahrzeugtyps. Ein gravierender Unterschied besteht aber zwischen der ersten und zweiten Charge: Diese hat nun eine kobaltfreie Bolloré-Festkörperbatterie an Bord – damit ist der eCitaro laut Herstellerangaben der weltweit erste serienreife Stadtbus eines Großserienherstellers mit einer solchen Akkutechnologie. Diese zeichnet sich durch Langlebigkeit und eine relativ hohe Energiedichte aus. Sie sorgt bei voller Ladung für eine Reichweite von mindestens 200 km auch bei winterlichen Bedingungen. Für das Laden der Batteriebusse verwendet ESWE Verkehr 100 % zertifizierten Ökostrom. 

Ein Meilenstein für die Mobilität in der gesamten Landeshauptstadt Wiesbaden. (ESWE-Verkehr-Geschäftsführer Jörg Gerhard)

120 E-Busse bis Ende 2021

Bis Ende des ersten Quartals 2021 werden die 56 Batteriebusse der ersten Bestellung alle auf die Linie in Wiesbaden gehen. Dann kommt auf jedes der 56 Fahrzeuge eine Ladesäule im Betriebshof. Anfangs hatte der Mobilitätsdienstleister im November 2019 mit mobilen Ladegeräten das Projekt gestartet. Die neuen stationären Ladesäulen sind im Vergleich dazu erheblich leistungsstärker. Bis Ende 2021 werden insgesamt 120 Batteriebusse vom Typ eCitaro für ESWE Verkehr zur Verfügung stehen. Zugleich werden ebenso viele Ladesäulen im Betriebshof entstehen.

In Wiesbaden reden wir nicht nur von Innovationen, wir setzen sie auch um. Damit die große Zahl neuer Batteriebusse zuverlässig fahren kann, musste ESWE Verkehr eine Kraftanstrengung für die Ladeinfrastruktur bewältigen. Der Fahrgast bekommt von alldem nichts mit: Er erfreut sich am komfortablen Fahrgefühl, der erhöhten Busreichweite, freiem WLAN, USB-Steckdosen, Live-Informationen per Monitor und mehr Platz für Kinderwagen, Rollatoren und zum Ein- und Aussteigen. Zudem sind die Fahrzeuge sehr leise und entlasten so Anwohner und Umwelt. Mit den neuen Umweltspuren sorgen wir dafür, dass die Batteriebusse nicht nur sauber, sondern auch pünktlich ihr Ziel erreichen. Ich danke der Stadtverordnetenversammlung, dass sie umfangreiche Mittel für die neuen Busse bereitgestellt hat und sich so zur Verkehrswende bekennt. (Verkehrsdezernent Andreas Kowol)

Vergrößerte Mehrzweckflächen

Darüber hinaus werden die neuen Stadtbusse für Wiesbaden mit umfassender Komfort- und Sicherheitsausstattung geliefert. Dazu gehören zum Beispiel auch vergrößerte Mehrzweckflächen in den Bussen im Sinne der Barrierefreiheit und mehr Platz für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen. Ebenso wird der neue eCitaro für die Landeshauptstadt mit einer Fahrertrennscheibe in Türbreite geliefert, die dem Infektionsschutz dient. Über die umfangreiche Serienausrüstung hinaus haben die Fahrzeuge einen aktiven Brems- sowie Abbiegeassistenten, was auch der Sicherheit von Radfahrenden zugutekommt. Sie verfügen zudem über Rückfahrkamera, ein akustisches Rückfahrwarnsignal sowie eine Fußgängerwarnglocke. Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur wird bei ESWE Verkehr ein intelligentes Betriebshofmanagementsystem eingesetzt. Das überwacht die Busse automatisch und ordnet ihnen je nach Ladezustand, weiterer Streckenplanung sowie vorhandener Kapazitäten den optimalen Stellplatz an der Ladestation zu. Die Anschaffung der Busse und der Ladeinfrastruktur wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.