On-Demand in Hamburg: „hvv hop“ wird autonom

Seit Januar ergänzen und verstärken elektrische LEVC-Shuttles der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein den ÖPNV im Hamburger Süden – mit dem Projekt „Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV“ – „AHOI“ – kommt jetzt der nächste Schritt auf dem Weg zum Hamburg-Takt.

On-Demand-Angebot „hvv hop“ auf autonomen Projektwegen – Ziel des Forschungsvorhabens „AHOI“ ist es, einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus autonom und manuell gesteuerten Fahrzeugen zu entwickeln und zu testen. Die Übergabe des Förderbescheids fand heute im Hamburger Rathaus statt. V.l.n.r.: Verkehrssenator Anjes Tjarks, Bundesverkehrsminister Volker Wissing, VHH-Geschäftsführer Lorenz Kasch und und hvv-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt. (Foto: VHH/Wolfgang Köhler)
On-Demand-Angebot „hvv hop“ auf autonomen Projektwegen – Ziel des Forschungsvorhabens „AHOI“ ist es, einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus autonom und manuell gesteuerten Fahrzeugen zu entwickeln und zu testen. Die Übergabe des Förderbescheids fand heute im Hamburger Rathaus statt. V.l.n.r.: Verkehrssenator Anjes Tjarks, Bundesverkehrsminister Volker Wissing, VHH-Geschäftsführer Lorenz Kasch und und hvv-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt. (Foto: VHH/Wolfgang Köhler)
Martina Weyh

Seit Januar ergänzen die von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein GmbH (VHH) betriebenen On-Demand-Shuttles „hvv hop“ den Nahverkehr in Hamburg-Harburg (busplaner berichtete »). Eingesetzt werden Elektroautos des britischen Herstellers LEVC. Die On-Demand-Stromer verfügen über sechs Sitzplätze und sind zudem barrierefrei umgerüstet – Fahrgäste im Rollstuhl können über eine Rampe einsteigen und auch Fahrgäste mit Kinderwagen bequem befördert werden.

Jetzt wird der innovative Service mit dem Projekt „Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV“ – kurz „AHOI“ – auf eine neue Ebene gehoben, heißt es vom Hamburger Verkehrsunternehmen. Unterstützt wird das Forschungsvorhaben mit Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) – heute (21. März) wurde der Förderbescheid über rund 18 Mio. Euro von Bundesverkehrsminister Volker Wissing im Beisein des Hamburger Senators für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks, und der hvv-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt an den VHH-Geschäftsführer Lorenz Kasch übergeben. Das Gesamtfördervolumen für „AHOI“ wird mit 37 Mio. Euro angegeben.

Mit „AHOI“ sollen die Bausteine „On-Demand“ und „Autonomes Fahren“ in einem europaweit einzigartigen Anwendungsfall miteinander verknüpft werden. Ziel des Forschungsprojekts ist es, einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus autonom und manuell gesteuerten Fahrzeugen zu entwickeln und zu testen.

„Wir wollen schon bis Ende 2025 20 autonome Fahrzeuge in den Realbetrieb nehmen, um den nächsten Meilenstein für den Hamburg-Takt zu erreichen, erklärte Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks am heutigen Tag.

Das neue Forschungsvorhaben ist Teil der Gesamtstrategie rund um den sogenannten Hamburg-Takt: Bis 2030 soll jede Hamburgerin und jeder Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot erreichen können". Dies sei in der Fläche nur möglich, indem man das klassische ÖPNV-Netz um On-Demand-Angebote ergänze und mit ihnen verknüpfe.

„Wir wollen, dass die Menschen auch in Zukunft selbstbestimmt mobil sein können. Autonome On-Demand-Verkehre können ein Schlüssel sein, um bei steigendem Verkehrsaufkommen individuelle Mobilität zu erhalten. Denn das On-Demand-Shuttle kommt genau dann, wenn ich es brauche. Damit können wir in Großstädten die Straßen entlasten, Leerfahrten vermeiden und das Klima schützen. Um beim autonomen Fahren voranzukommen, brauchen wir mutige und innovationsoffene Partner. Ich bin sicher: Die gute Idee des autonomen hvv hop wird ihre Nachahmer finden“, sagte Wissing bei der Übergabe.

Neben den VHH sitzen die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH), der Berliner Softwareentwickler PSI Transcom GmbH, das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) mit Sitz in Berlin und Greifswald, das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden sowie die Technische Universität Hamburg (TUHH) mit im „AHOI“-Projektboot. Darüber hinaus wollen die Projektpartner eng mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammenarbeiten, heißt es in der begleitenden Pressemitteilung.

Blick in die Zukunft der Hansestadt – bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10.000 autonome Fahrzeuge unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand-Verkehrsangebot schaffen, das auch für den ländlichen Raum adaptiert werden kann. Als weitere Vorhaben stehen auf der Hamburger Agenda die Automatisierung der städtischen S-Bahn und die Ausrichtung des UITP-Weltkongresses 2025 und 2027.