Zweite elektrische Buslinie in München

Die Strecke Rotkreuzplatz – Scheidplatz via Landshuter Allee und Olympiapark wird ab sofort komplett elektrisch betrieben – getankt wird Ökostrom.

Die vielbefahrene Münchner Buslinie 144 wird ab sofort komplett mit E-Bussen betrieben. (Foto: SWM/MVG)
Die vielbefahrene Münchner Buslinie 144 wird ab sofort komplett mit E-Bussen betrieben. (Foto: SWM/MVG)
Martina Weyh

Die Münchner Stadtbusflotte wächst weiter – acht neue Elektro-Solos vom Typ Ebusco 2.2. setzt die Münchner Verkehrsgesellschaft ab sofort auf der Linie 144 ein, die den Rotkreuzplatz via Landshuter Allee und Olympiapark mit dem Scheidplatz verbindet. Die 8 m langen Stromer des niederländischen Busbauers Ebusco warten laut Hersteller mit einer Reichweite von mindestens 250 km auf. Die „Neuen“ ergänzen die bisherige E-Busflotte von vier Solobussen desselben Herstellers und lösen zwei vorübergehend eingesetzte Leihbusse ab. Im Rahmen ihrer Entwicklungspartnerschaft testet die MVG derzeit auch einen MAN Lion’s City E des Münchner Herstellers – somit stehen aktuell 13 Batteriebusse für den Einsatz auf den Linien 144 und 100 zur Verfügung.

Weiterer Zuwachs binnen Jahresfrist und im nächsten Jahr

Bis Ende des diesen Jahres soll mit der Lieferung von zwei eCitaro Gelenkbussen die vollständige Elektrifizierung der Museenlinie 100 zwischen Haupt- und Ostbahnhof abgeschlossen werden. Im kommenden Jahr wächst die Münchner E-Busflotte um weitere zwölf bereits bestellte Batteriebusse an – zwei E-Solos und zwei E-Gelenkbusse von Ebusco sowie acht eCitaro Gelenkbusse, die bis Ende 2021 auf Linie gehen sollen. Vorrangig ist dabei der Einsatz auf Strecken geplant, auf denen 2018 und 2019 der NO2-Jahresgrenzwert überschritten wurde.

Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut

Mit zehn neuen Ladesäulen ist der MVG-Busbetriebshof Ost erweitert und damit die Möglichkeit geschaffen worden, insgesamt 15 E-Busse zeitgleich betriebsbereit zu machen. Die Kosten für den Ausbau und den Erwerb der acht Ebusco-Stromer schlagen mit knapp 6 Mio. Euro zu Buche, teilt das Münchner Verkehrsunternehmen mit, wobei sich Bund und Freistaat mit insgesamt rund 3 Mio. Euro Fördergeld beteiligen.

„Unser Ziel ist, unsere Busflotte über die nächsten zehn Jahre möglichst vollständig auf Elektrobusse umzustellen und mit Ökostrom zu betreiben. Zwei komplett elektrifizierte Linien sind da ein guter Anfang, um intensiv Erfahrungen zu sammeln. Voraussetzung für ein komplett elektrifiziertes Busnetz ist freilich, dass die E-Busse künftig genauso leistungsfähig und verfügbar sind wie die heutigen Dieselbusse. Das betrifft zum einen die Reichweite und damit die Leistung der Batterien. Zum anderen benötigen wir Fahrzeuge mit großem Fassungsvermögen, um unseren Fahrgästen genug Platz bieten und die Busse auch auf Top-linien einsetzen zu können, die stark frequentiert werden. Ohne diese Voraussetzungen entstehen immense Mehraufwendungen für zusätzliche Fahrzeuge und Fahrpersonale, die wir benötigen, um den gleichen Takt und die gleiche Kapazität anbieten zu können. Es bleibt also noch viel zu tun“, so MVG-Chef Ingo Wortmann.

Mitte nächsten Jahres wollen die Münchner zudem den neuen Betriebshof in Moosach eröffnen, der mit 56 150-kW-Ladegeräten mit Wasserkühlung ausgestattet ist. Der schrittweise Ausbau der Ladeinfrastruktur bis hin zum Vollausbau ist geplant, teilt das Verkehrsunternehmen mit.