Wupsi führt „grüne Linie“ ein

Zehn MAN Lions City E sind künftig auf der Linie 222 zwischen Bergisch Gladbach und Leverkusen unterwegs.

Finanziert wir der Flottenumbau bei der Wupsi durch Fördermittel des Landes und des Bundes – im Bild v.l.n.r: Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath, Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski und Michael Vogel, Geschäftsführer des VRS und des NVR. (Foto. Wupsi)
Finanziert wir der Flottenumbau bei der Wupsi durch Fördermittel des Landes und des Bundes – im Bild v.l.n.r: Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath, Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski und Michael Vogel, Geschäftsführer des VRS und des NVR. (Foto. Wupsi)
Martina Weyh

Die Signale stehen beim kommunalen Verkehrsbetreiber Wupsi auf Grün – das Unternehmen, das den größten Teil des Linienbusverkehrs in Leverkusen und viele Linien im Rheinisch-Bergischen Kreis bedient, setzt künftig zehn MAN Lions City E auf der Linie 222 zwischen Bergisch Gladbach und Leverkusen ein. Sechs MAN-Stromer starten vom Betriebshof Leverkusen, vier vom Standort in Bergisch Gladbach aus.

Weitere Details

Sechs Batteriepacks mit einer Gesamtkapazität von 480 kWh auf dem Dach der 12 m langen MAN-Elektro-Solos sorgen für die nötige Energie. Die Busse wurden im Vorfeld bei der Wupsi ausgiebig auf Herz und Nieren geprüft – dabei wurde der vom Hersteller angegebene Reichweitenwert von 206 km bei voller Ladung bestätigt.   

„Die Busse haben einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Die vom Hersteller MAN angegebene Reichweite konnte bestätigt werden und auch die Infrastruktur funktioniert“, freut sich Marc Kretkowski, Geschäftsführer der wupsi.

Die MAN Lion’s City E sind mit Klimaanlage und Hybridheizung ausgestattet. 32 USB-Anschlüsse ermöglichen das Laden elektronischer Geräte von allen Sitzplätzen aus.

Betankt werden die MAN-E-Solos auf den sowohl mit normalen Ladestationen als auch mit Schnellladern ausgestatteten Betriebshöfen. Die Vollladung dauert nach Wupsi-Angaben mit 150 kW ca. 2,5 bis 3 Stunden.

Auch an den Schutz für Fußgänger ist gedacht. Seit Juli 2021 müssen E-Fahrzeuge bis zu einem Tempo von 20 km/h ein Warngeräusch aussenden. Die Busse sind deshalb leise, aber nicht komplett lautlos unterwegs.

„Die letzten Monate haben noch einmal verdeutlicht, dass eine Abkehr von fossilen Brennstoffen unumgänglich ist. Neben dem Aspekt des Klimaschutzes und der Unabhängigkeit gegenüber Dritten haben die neuen Busse aber auch noch andere Vorteile: der Geräuschpegel wird deutlich reduziert, was sowohl den Fahrgästen als auch den Anwohnern zugutekommt“, sagt Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Jede Menge Vorarbeit

Für die Einführung der E-Busse waren einige Zusatzarbeiten nötig: Auf dem Betriebshof in Bergisch Gladbach musste die Anschlusskapazität durch den Netzbetreiber erhöht werden, elektrische Anlagen ausgebaut und ergänzt werden. Um die Ladegeräte mit ausreichend Strom versorgen zu können, wurden zudem auf beiden Betriebshöfen neue Stromleitungen verlegt.

Havarie-Plätze werden in den nächsten Wochen geschaffen und auch ein neues Betriebshofmanagementsystem eingeführt, heißt es in der Pressemitteilung. Die Werkstatt wurde ebenfalls umgerüstet – in den nächsten Wochen wird ein neuer Hocharbeitsplatz entstehen, damit die Batterien auch von oben gewartet werden können.

Sowohl die Mitarbeiter der Werkstatt als auch die Leitstelle und das Fahrpersonal wurde in den vergangenen Wochen entsprechend geschult.

Durch die Elektrifizierung des Busverkehrs auf der Linie 222 können pro Jahr rund 650.000 km elektrisch absolviert und jährliche Treibhausgasemissionen in Höhe von 680 t CO2 eingespart werden, rechnet das Verkehrsunternehmen vor.

Die Finanzierung

Um die Umstellung auf alternative Antriebe zu finanzieren, konnte die wupsi sowohl Bundes- als auch Landesfördermittel akquirieren.

„Busse mit alternativen Antrieben sind aktuell noch teurer als Dieselbusse. Hinzu kommen die Anschaffung der Ladeinfrastruktur und die erforderlichen Umbaumaßnahmen. Wir freuen uns daher, dass der Nahverkehr Rheinland (NVR) mit der Förderung einen wichtigen Beitrag leisten kann, dass künftig auch in Leverkusen und Bergisch Gladbach E-Busse fahren werden“, sagt Michael Vogel, Geschäftsführer des VRS und des NVR.

Das Land NRW übernimmt 60 % der Mehrkosten im Vergleich zu Dieselbussen, weitere 20 % werden vom Bundesministerium für Umwelt gestellt. Auch ein großer Teil der Infrastrukturkosten und der Schulungen wird durch Land und Bund finanziert. Insgesamt liegt die Fördersumme bei rund 4 Mio. Euro.