Mobilitätswende: Kassel startet mit zwölf Solaris Urbino electric durch
Bei der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) wird die Mobilitätswende mit zwölf Solaris Urbino electric – acht Gelenk- und vier Solobusse – eingeläutet. Nach Ausstattungsarbeiten – u.a. ein neuer Dacharbeitsstand in der KVG-Buswerkstatt –, der Schulung des Fahr- und Werkstattpersonals und Testfahrten im topografisch sehr anspruchsvollen Kasseler Liniennetz sollen die emissionsfreien Stromer spätestens ab Mai 2024 ihren Liniendienst beginnen, heißt es in der begleitenden Pressemitteilung.
„Wir schlagen ein neues Kapitel in der über 125-jährigen Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Kassel auf“, mit unseren ersten vollelektrischen Bussen leiten wir den Technologiewechsel auch für unsere gesamte Busflotte ein. Diese Busse leisten durch ihren emissionsfreien Antrieb einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende in unserer Stadt, die sich Klimaneutralität bis 2030 zum Ziel gesetzt hat“, so der KVG-Vorstand.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten „in bewährter Teamarbeit an einem Strang gezogen, um das herausfordernde Projekt E-Busse gemeinsam zu realisieren“, betonte KVG-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck.
Details zu den elektrischen Neuzugängen
In der mehrwöchigen Testphase, die in Kürze beginnt, werden die E-Busse mit mobilen Geräten geladen. Voraussichtlich im Februar kommenden Jahres wird die stationäre Ladeinfrastruktur auf dem KVG-Gelände Sandershäuser Straße 59 in Betrieb gehen: Zwölf Ladepunkte (an sechs Doppellademasten) mit jeweils maximal 150 kW Leistung zum nächtlichen Laden sowie ein weiterer Mast mit bis zu 350 kW in der Wendeschleife Holländische Straße für einen E-Bus. Die gesamte Ladeinfrastruktur wird von der SBRS GmbH aus Dinslaken errichtet.
Der Ladevorgang ist einfach: Der E-Bus wird unter den Mast gefahren. Per Knopfdruck aktiviert das Fahrpersonal den Stromabnehmer (Pantograph) auf dem Dach, und der Bus wird vollautomatisch geladen. Der Strom stammt zu 100 % aus europäischer Wasserkraft sowie Regionalstrom vom Windpark Stiftswald.
Die Akkus bestehen aus NMC(Nickel-Mangan-Cobalt). Bei den E-Solos befinden sich je zwei Batterien im Heck und auf dem Dach mit jeweils 88 kWh Kapazität, bei der Gelenkvariante sind zwei Batterien im Heck und vier auf dem Dach mit je 88 kWh. Die Bremsenergie der Busse wird genutzt, um die Batterien zu laden (Rekuperation). Laut Herstellerangaben beträgt die Reichweite mindestens 220 km bei den E-Solo- und 170 km bei den E-Schubgelenkbussen.
Der Innenraum der Solaris Urbino electric folgt der bewährten Ausstattung der jüngsten Dieselbusgeneration – der E-Schubgelenkbus bietet 38 Sitz- und 68 Stehplätze, die E-Solos 26 Sitz- und 45 Stehplätze (jeweils inklusive Fahrersitz). Komplettiert wird die Innenausstattung von Ladebuchsen für z. B. Handy und Tablet sowie zwei Mehrzweckbereiche zum sicheren Abstellen von Rollstühlen und Kinderwagen.
Förderung durch BMWI
Etwa 10 Mio. Euro haben die Solaris-Stromer gekostet, die Ladeinfrastruktur schlug mit rund 2,3 Mio. Euro zu Buche. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWI) fördert 80 % der Mehrkosten eines neuen Elektrobusses gegenüber einem Dieselbus und 40 % der Ladeinfrastruktur.
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