Frankfurts emissionsfreie Busflotte wächst um zehn Solaris Urbino 12 hydrogen
Frankfurts emissionsfreie Flotte wächst weiter – die In-der-City-Bus GmbH (ICB) hat nach einer europaweiten Ausschreibung, bei der sich der polnische Hersteller Solaris wie bereits vor zwei Jahren durchgesetzt hat, zehn weitere Wasserstoffbusse vom Typ Urbino 12 hydrogen bestellt. Mit 6,5 Mio. Euro schlägt die Anschaffung zu Buche, bis zu 2,88 Mio Euro werden durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Schadstoffe ade
Eingesetzt werden die Busse ab Frühjahr 2024 auf der Linie 64, die über Hauptverkehrsadern und dicht besiedelte, innerstädtische Viertel von Ginnheim über Dornbusch, Alte Oper, Hauptbahnhof und Messe ins Europaviertel von Frankfurt führt. Laut ICB nutzen etwa 4.800 Fahrgäste diese Linie an Werktagen. Durch die Umstellung der Linie sollen pro Jahr lokal 640 t Kohlendioxid (CO2) und rund 8,4 t Stickoxid (NOx) weniger anfallen, heißt es in der begleitenden Pressemitteilung.
Die Reichweite der Solaris Urbino 12 hydrogen wird mit mindestens 350 km angegeben. Das Heizsystem in den H2-Fahrzeugen wird elektrisch und mittels Wärmepumpe betrieben. Eine fossile Zusatzheizung ist mehr nötig und die Wasserstoffbusse daher vollständig emissionsfrei unterwegs.
„Die Stadt Frankfurt am Main will bis Anfang der 2030er Jahre klimaneutral sein … Wir freuen uns über die Förderung dieses Projekts, durch das schon bald eine weitere innerstädtische Buslinie emissionsfrei betrieben werden kann“, so Stefan Majer, Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt am Main. ICB-Geschäftsführer Martin Hulecki fügt hinzu: „Die Technologie überzeugt, neben dem Vorteil der hohen Reichweite im täglichen Betrieb, durch hohe Einsatzstabilität. Wir haben bei der Elektrifizierung der Metrobuslinie M36 sehr gute Erfahrungen mit unseren ersten Wasserstoffbussen desselben Typs gemacht.“
Die zehn neuen Urbino 12 hydrogen sollen an der betriebseigenen H2-Tankstelle befüllt werden – 15 Minuten dauert eine Vollbetankung mit 37,5 kg gasförmigem Wasserstoff. In Frankfurt ist der Einsatz von Wasserstoffbussen ein notwendiger Schritt für den lokalen Busverkehr, heißt es vom Betreiber. Nur mit diesem Antrieb könnten derzeit längere Linienwege emissionsfrei gestellt werden.
„Mit den reichweitenstarken Wasserstoffbussen kann die Stadt Linien auf schadstofffreien Betrieb umstellen, auf denen die Busse täglich hohe Kilometerleistungen erbringen müssen. Ab dem Frühjahr 2024 soll mit den zehn neuen ICB-Bussen die Linie 64 elektrifiziert werden“, so Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ.
Sicherheit
Die Solaris Urbino 12 hydrogen sind mit modernen Fahrerassistenzsystemen wie Abbiegeassistenten rechts und links und dem MirrorEye-System ausgestattet.
ICB-Fuhrpark
Zum ICB-Fuhrpark gehören aktuell 228 niederflurige Solo- und Gelenkbusse – darunter 29 Elektrobusse, davon 16 Batterie- und 13 Wasserstoffbusse. 145 Diesel-Omnibusse weisen die Schadstoffklasse Euro VI auf – gegenwärtig der strengste europäische Abgasstandard für Busse. 54 Busse erfüllen den EEV-Standard (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle. Die ICB setzt bei zukünftigen Neubeschaffungen grundsätzlich auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Die vollständige Umstellung des ICB-Fuhrparks auf Elektromobilität soll Anfang der 2030er-Jahre abgeschlossen sein.
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